|
ALLES
FÜR ALLE - UND ZWAR UMSONST!
Who
the Fuck is...AL?
Die Antifaschistische Liste (AL) hat sich vor ca. 10 Jahren,
mit dem Ziel gegründet, linksradikale Politik an der
Uni zu verankern. Dass wir uns an der Uni bewegen, bedeutet
nicht, dass die Politik der AL auf den Campus beschränkt
wäre. Im Gegenteil, die Arbeit der Gruppe wird von
uns in den Zusammenhang der regionalen wie bundesweiten
radikalen Linken gestellt. Politik machen wir nicht deshalb,
weil wir es cool finden, sondern weil wir meinen, dass es
Zeit wird, den sozialen Verhältnissen sowie der Politik
einer faktischen großen Koalition auf grundsätzlicher
Ebene Widerstand entgegenzutragen.
Die Uni ist auch nur eine Fabrik...
Die hochschulpolitische Position der AL leitet sich aus
der gesellschaftlichen Rolle der Universitäten ab.
Dass dieser Staat die Unis nicht ohne Grund mit Geldscheinen
bewirft, dürfte klar sein. Zur Verdeutlichung ein kleiner
Blick nach außen:
An allen Ecken und Enden, wo mensch mit staatlichen Institutionen
in Berührung kommt, wird zumindest bei näherem
Hinsehen deutlich, dass es immer wieder um Beherrschung
geht. Beherrschung wahlweise durch Integration, Belohnung,
Ausschluss oder Bestrafung: Schule, Arbeitsamt, Polizei,
egal, wo man hinschaut.
Zunächst scheint es, als sei von Beherrschung an den
Unis wenig zu spüren. Betrachtet mensch den Werdegang
von politischen, wirtschaftlichen oder sonstigen EntscheidungsträgerInnen,
so fällt auf, dass die meisten von ihnen selbst mal
eine Hochschule besucht haben. Eine wichtige gesellschaftliche
Funktion der Unis besteht also in der Reproduktion eines
Großteils der Eliten. Ob Bildung der "einzige
Rohstoff Deutschlands" ist, sei einmal dahingestellt.
Jedenfalls ist das, was an den Hochschulen hergestellt wird
und im Allgemeinen wenig mit "Bildung" im herkömmlichen
Sinne zu tun hat, wichtig für den (Wissenschafts)Standort
Deutschland. Denn dieser muss sich in der internationalen
Konkurrenz behaupten.
Insofern ist die Uni nichts anderes als ein im wesentlichen
staatlicher Betrieb zur Herstellung von Humankapital, das
diesem Zweck dient. Das Verwertungsprinzip ist auch an den
Universitäten gültig.
Der
Uni-Streik: Kasperle-Theater oder Schritt zur Revolution
Der kleine Uni-Streik hat für kurze Zeit die Gemüter
erhitzt. Angefangen hatten die Proteste unter Flankierung
des rechten AStA mit dem lokalpatriotischen Motto "Für
eine starke Universität Göttingen". Der AL
blieb zu dieser Zeit nichts anderes übrig, als sich
einmal mehr ihrer Rolle als Spielverderberin zu bedienen.
Denn auf solchen Jubeldemos, wo Horst "Polizei-Holer"
Kern und Saubermann Danielowski reden dürfen, können
emanzipatorische Inhalte selbst mit der Lupe nicht gefunden
werden. Anlass genug für die AL, dafür zu sorgen,
dass solche Personen nicht ungestört "für
eine starke Universität Göttingen als notwendige
Voraussetzung für den Bildungsstandort Deutschland"
reden können. Ihr Wille zum Sieg in der Konkurrenz
bedeutet in letzter Konsequenz nichts anderes als der sozialdarwinistische
"Kampf aller gegen alle". Die Antifaschistische
Liste lehnt die Konkurrenz auch in ihrer demokratischen
Variante ab. Deshalb tritt die AL mit der Parole "Alles
für Alle - und zwar umsonst!" in Erscheinung.
Gesellschaftliche Realität ist, dass immer mehr Menschen
Teilhaberechte auf würdige Existenz und Bildung verweigert
werden. Die Lösungsvorschläge der Eliten sind
für alle gesellschaftlichen Bereiche stets dieselben:
"Mehr Konkurrenz!" und "Mehr Ausgrenzung!"
Die Antwort sollte heißen: "Soziale Revolution!"
In diesem Sinne hatte sich die AL mit den fortschrittlichsten
Teilen des Uni-Streiks solidarisiert. Eindeutig haben sie
sich gegen Sozialabbau und Studiengebühren als Element
sozialer Auslese positioniert und damit die Entwicklungen
an den Hochschulen in einen gesellschaftlichen Kontext gestellt.
Sollte der Streik in diesem Jahr fortgesetzt werden, wird
die AL weiterhin "Bündnis gegen Bildungsklau"
& Co. kritisch begleiten. Denn das Kasperle-Theater
besteht nicht aus denen, die sich berechtigterweise gegen
die Verhältnisse wehren, sondern aus den Elitetölpeln
des AStA, inklusive seines Anhangs aus der schwarz-braunen
Burschenschaftsszene Göttingens.
Was kannst Du tun?
Zunächst ist festzuhalten, dass die Universität
nicht länger als Institution zur Beglückung ihrer
InsassInnen missverstanden werden sollte. Weil aber die
Studierenden nicht unmittelbar und sofort dazu gezwungen
sind, ihre Arbeitskraft zur Verfügung zu stellen, ist
für sie die kapitalistische Konkurrenz teilweise außer
Kraft gesetzt. Ihnen bleibt, wie es Adorno einst formulieren
mochte, "in der Hölle noch Luft zum Atmen."
Ein Nebeneffekt der Reformen ist jedoch, dass aufgrund der
Beschleunigung der Konkurrenz immer weniger Luft bleibt.
Nichtsdestotrotz sollten wir die verbliebenen Freiräume
dazu nutzen, um den Widerstand zu organisieren. Wie das
gehen soll? Mit direkten Aktionen, die nicht im Sinne der
"Göttingen-Jubel"-Fraktion vereinnahmbar
sind, wie alle Aktionen, die den AStA, Kern und nicht zuletzt
die Universitätsreformen in den Kontext sonstiger neoliberaler
Politiken eingeordnet haben. Auch die offensive Besetzung
der Uni war richtig, weil sie diese Vereinnahmung erschwert.
Der neoliberale Vormarsch äußert sich in einer
Reihe gegenwärtiger bzw. noch durchzusetzender gesellschaftlicher
Verschärfungen. Lohndumping, Aufhebung des Kündigungsschutzes,
Arbeitszwang (Hartz-Gesetze), Verlängerung der Lebensarbeitszeit
(Rürup-Kommission) sind einige Ausdrucksformen des
Rollbacks. Deutlich geworden sein sollte, dass nette Anfragen
an "unsere Politiker" nichts bringen, außer
entsprechend netten Worten. Professor Grottian aus Berlin,
ein Sympathisant der Streikbewegung, war sich dessen bewusst
und forderte stattdessen "Aktionen, die wehtun",
das heißt, den reibungslosen Ablauf stören. Nur
so kann das neoliberale Projekt auf breiter Front, also
in Solidarität mit allen Betroffenen, gestoppt werden.
Nicht weil der Kapitalismus unter sozialstaatlicher Flagge
eine Alternative sein könnte, ist dieser Kampf für
die Linke essenziell. Sondern weil die Durchsetzung des
Neoliberalismus jede emanzipatorische Perspektive zunichte
macht.
Nicht zuletzt wäre es schon ein großer Schritt,
der Antifaschistischen Liste die Stimme zu geben. Denn eine
starke AL ist Garantin für die längst fällige
Abwahl des rechten AStA, der mit seinen konservativen Ordnungsvorstellungen,
alles, was nicht deutsch und angepasst ist, ablehnen muss.
Für einen linken AStA!
Gegen Elite-Unis und soziale Ausgrenzung!
AL-Antifaschistische Liste (Liste 10) wählen!
zurück
zur wahl-sonderseite >>>
|
|