/home
/ziele
/kontakt
>>
anfang
>> anfang
>> anfang
|
|
Stellungnahme
verschiedener Gruppen und Einzelpersonen zur neuerlichen Auseinandersetzung
um Antisemitismus im FSK
Kritik an den antisemitischen Positionen in der Linken ja, Ausgrenzung
nach Auseinandersetzungsverweigerung mit derartigen Positionen d`accord;
auch wir hegen keinerlei Ambitionen mit Leuten zusammenzuarbeiten,
die sich hier seit langen Jahren mit einiger Vehemenz jeglicher
Auseinandersetzung mit dem NS bzw. den Folgen und Bedingungen, die
die Shoah für jede emanzipatorische revolutionäre Politik
haben muss, aus dem Weg gehen, und die sich durch die Verbreitung
"ihrer antiimperialistischen Inhalte in der Linken munter
an der Relativierung der NS Verbrechen beteiligen. Dabei sorgen
sie gerade ob bewußt oder aus Unreflektiertheit
in ihrer Interpretation der Auseinandersetzung in Israel und Palästina
(Dschenin =Warschauer Ghetto="die Juden sind kaum besser als
die Nazis") für eine passable Entlastung der deutschen
TäterInnengesellschaft. Das ist ganz im Sinne des Mainstreams
der bundesdeutschen geläuterten Nation und deshalb tragen derartige
Positionen ebenso Mitverantwortung für den verstärkt aufkommenden
Antisemitismus.
Es ist richtig die Auseinandersetzung gegen Antisemitismus offensiv
zu führen. Auch wenn dieses die Ausgrenzung bestimmter Leute
oder auch Gruppen und Organisationen wegen des Verbreitens antisemitischer
Positionen, bei deren gleichzeitiger permanenter Weigerung sich
einer inhaltlichen Debatte überhaupt nur zu stellen, bedeutet.
Aber die öffentliche Nennung von Namen und darüberhinaus
das Nennen der jeweils vermeintlichen oder tatsächlichen Gruppenzugehörigkeiten
in der Broschüre des FSK und zunächst auch auf der Homepage
des FSK ist schon einmal grundsätzlich das Allerletzte und
ein derartiger Umgang ist absolut abzulehnen!
Ausser den Namen der Beteiligten erfahren wir dann in besagter Broschüre-
in einem Stil, der der Bildzeitung Ehre machen würde-, dass
den betreffenden Personen "seit Jahren ihr Ruf als Schläger
vorauseilt.
1. Links sein allein ist kein Programm:
Soll mit den betreffenden Passagen der Broschüre bewiesen werden
bzw. darauf beharrt werden, dass diese Leute keine Linken sind,
nützt das erstens herzlich wenig, da derzeit das liebste Spiel
der Linken ist, zu definieren, wer keine Linken mehr sind und ist
zweitens auch noch fatal.
Eine solche Behauptung verdeckt nur wieder einmal mehr, was für
ein artenreicher Tummelplatz die Linke ist, und inwieweit antisemitische
Ressentiments oder Positionen in ihren verschiedenen Facetten (mal
als Relativierung der Shoah, mal als verkürzt daherkommende
Kapitalkritik...) in der Linken zu finden sind und dann darüberhinaus
auch noch als revolutionär oder sonstwie verkauft werden...
2. Gegen die Personifizierung eines politischen Problems
Durch die öffentliche Namensnennung wird die inhaltliche Diskussion
über den Antisemitismus in der Linken, von der damit ausgelösten
-eigentlich relativ unwichtigen- Debatte um "Wie hältst
Dus mit wem", "Bist Du für oder gegen Rauschmiss
von xy aus der Kneipe" usw. überlagert.
Durch das Herausgreifen einzelner Personen wird das politische Problem
personifiziert. Anstelle der Kritik an einer politischen Strömung/Gruppe/Organisation,
macht sich das Problem an Einzelpersonen und den zu erfolgenden
Sanktionen fest.
3.Keine Aussagen bei der Polizei!
Es ist außerdem bestenfalls gedankenlos, ansonsten denunziatorisch,
den Strafverfolgungsbehörden eine schriftliche Steilvorlage
in Sachen- wer gehört vermeintlich zu welcher Struktur- in
die Hände zu spielen: So würde sich die Stelle der "jahrelang
bekannten Schläger" gut in jeder polizeilichen Ermittlungsakte
machen. Getreu nach dem Motto "Herr xyz, selbst Ihre ehemalige
Genossen bezeichnen Sie als stadtbekannten Schläger".
Die namentliche Denunziation einzelner Personen als Mittel der politischen
Debatte schafft aus verschiedenen Gründen keinerlei politisches
Vertrauen in die daran beteiligten Zusammenhänge. Bei allem
Interesse an der öffentlichen Kritik und Bekämpfung antisemitischer
Inhalte und Positionen haben wir aus den oben angesprochenen Gründen
kein Interesse oder besser gesagt ein starkes Misstrauen, mit politischen
Zusammenhängen zu diskutieren, denen öffentliche Namensnennungen
als probates und legitimes Mittel linker Auseinandersetzung erscheinen.
Wir fordern deshalb die Redaktionen des FSK auf sich zu unserer
Kritik zu äussern:
Die bisher von einigen von Euch geäußerte "Selbstkritik"
läßt völlig offen, aus welchen Gründen die
Namensnennung für falsch gehalten wird.
Diese Erklärung wird unterstützt von:
arachne
versch. politischen Zusammenhängen und Einzelpersonen
|
|