Chronik
15. Februar 1999: Der Führer der verbotenen kurdischen Arbeiterpartei (PKK), Abdullah Öcalan, wird in Kenia festgenommen und mit einem Flugzeug in die Türkei gebracht. In Kenia hatte er sich in der griechischen Botschaft aufgehalten.
16. Februar: Aus Protest gegen die Verhaftung besetzen in Berlin mehrere hundert Kurden um 4.41 Uhr das griechische Generalkonsulat am Wittenbergplatz. Sie drohen mit Selbstverbrennung, sollte die Polizei das Gebäude gewaltsam räumen. Nach 20 Uhr ziehen die Demonstranten ab, ohne dass die Polizei Personalien aufnimmt. Die Räume des Konsulats und weitere Büros wurden demoliert.
17. Februar: In den Medien wird spekuliert, dass an der Entführung Öcalans auch der amerikanische und der israelische Geheimdienst beteiligt waren.
13.21 Uhr: Die Berliner Sicherheitsbehörden werden vom Bundesamt für Verfassungsschutz gewarnt, dass die Kurden um 14 Uhr das israelische Generalkonsulat in Wilmersdorf besetzen wollen.
13.30 Uhr: Polizisten stellen am Konsulat in der Schinkelstraße Absperrgitter auf. Zu der Zeit werden sie von 60 bis 70 Kurden aus dem Hinterhalt angegriffen. Bis heute ist unklar, wie die Gruppe unbemerkt in die Nähe des Konsulats gelangen konnte.
13.40 Uhr: Kurden versuchen, das Gebäude zu stürmen. Zwei
israelische Wachleute schießen auf sie. Drei Demonstranten sterben
noch auf dem Konsulatsgelände, ein Mann später im Krankenhaus.
Die Schützen werden nach einem Verhör ausgeflogen. Israel beruft
sich seither darauf, die Sicherheitsleute hätten in Notwehr gehandelt.