Hat Berliner Polizei BGS-Hilfe abgelehnt?
BERLIN (rtr). Gut drei Monate nach dem Sturm auf das israelische Generalkonsulats
in Berlin, bei dem vier Kurden ums Leben kamen, ist die Berliner Polizei
erneut unter Druck geraten. Nach Informationen des Senders Freies Berlin
(SFB) lehnte die Polizei einen Tag vor dem Zwischenfall das Angebot ab,
zum besseren Schutz gefährdeter ausländischer Einrichtungen auch
den Bundesgrenzschutz (BGS) einzusetzen. Der SFB berief sich dabei
auf das Protokoll eines Gesprächs zwischen Innenstaatssekretär
Kuno Böse und Polizeipräsident Hagen Saberschinsky.
Am 17. Februar hatten Kurden aus Protest gegen die Verschleppung von
PKK-Chef Abdullah Öcalan zum Sturm auf die israelische Botschaft angesetzt,
die zunächst nur von drei Polizeibeamten bewacht worden war. Israelische
Sicherheitsbeamte schossen auf die Menge und trafen vier Kurden. Die Berliner
Innenverwaltung und die Polizei hatten danach erklärt, es habe zuvor
vage Hinweise auf eine Gefährdung auch israelischer Einrichtungen
gegeben, den Vorwurf von Versäumnissen aber zurückgewiesen. Das
Verhalten der Behörde und der Polizei wird auch von einem Untersuchungsausschuß
des Abgeordnetenhauses geprüft.