Prozeß um Kurdenkrawalle neu aufgerollt
von: ien/hol
Berlin, 28. Jul - In Berlin ist am Mittwoch ein Prozeß gegen
einen 34jährigen Kurden wegen der Krawalle im Februar in Berlin neu
aufgerollt worden. Der Angeklagte soll bei Ausschreitungen von Kurden in
der Nähe des israelischen Generalkonsulats einen Polizeibeamten mit
einer Eisenstange angegriffen und verletzt haben. Der Kurde verweigerte
zum Auftakt der neuen Verhandlung vor dem Berliner Landgericht abermals
die Aussage. Er hatte schon im Juni vor Gericht gestanden. Der Prozeß
war jedoch wegen einiger organisatorischer Pannen geplatzt.
Die Staatsanwaltschaft wirft dem Angeklagten schweren Landfriedensbruch
und Körperverletzung vor. Der Polizist sagte als Zeuge aus, der Angeklagte
habe ihn bei dem Krawall leicht am Unterarm verletzt. Mit dem Sturm auf
das israelische Generalkonsulat wollten die Kurden am 17. Februar gegen
die Festnahme von PKK-Chef Abdullah Ötcalan protestieren. Israelische
Wachleute hatten sich mit Schüssen gegen die anstürmende Menge
gewehrt und dabei vier Kurden getötet. Bislang hat das Landgericht
zwei Kurden für die Ausschreitungen zu Bewährungsstrafen verurteilt.
Mit einem Urteil gegen den 34jährigen wird nicht vor dem 6. August
gerechnet.