Erneut Bewährungsstrafe wegen Kurden-Krawallen
von: ien/hol/sob
Berlin, 06. Aug - Nach den Kurden-Krawallen im Februar in Berlin ist
am Freitag ein weiterer Kurde zu einer Bewährungsstrafe von neun Monaten
verurteilt worden. Das Amtsgericht Berlin-Tiergarten sprach den 25-jährigen
des Landfriedensbruchs für schuldig. Nach Überzeugung der Richter
gehörte er zu bewaffneten Demonstranten, die sich in der Nähe
des israelischen Generalkonsulats aufgehalten hatten. Die Menge hatte damals
versucht, die Vertretung aus Protest gegen die Festnahme von PKK-Chef Abdullah
Öcalan zu stürmen.
Unbewiesen blieb aus Sicht des Gericht der Vorwurf, der Angeklagte habe einen Polizisten mit einem Holzpfahl geschlagen. Der Mann saß seit Februar in Untersuchungshaft und wurde nun freigelassen.
Am Dienstag müssen sich erstmals mutmaßliche Rädelsführer
der Ausschreitungen vor Gericht verantworten. Die vier Angeklagten sollen
sich in vorderster Reihe an der Erstürmung des Generalkonsulats beteiligt
haben. Als israelische Wachleute das Feuer eröffneten, wurden vier
Kurden tödliche getroffen und zahlreiche Demonstranten - darunter
die vier Angeklagten - verletzt. Bislang haben Berliner Gerichten wegen
der Krawalle Bewährungsstrafen zwischen neun und 24 Monaten verhängt.