Kommentar Todesschüsse auf Kurden
Unser Amt für Falsch- und Desinformation
lom
Das Berliner Landesamt für Falsch- und Desinformation, offiziell
auch Verfassungsschutz genannt, hat mal wieder zugeschlagen - diesmal mit
dem Reißwolf. Was auf dem Kleingehäckselten stand, wird jetzt
aber wieder bekannt, und vergleicht man dies mit den Erklärungen nach
dem ungehinderten Sturm der Kurden auf das israelische Generalkonsult,
drängt sich eine Frage auf: Haben die Berliner Sicherheitsbehörden
ihr eigenes Versagen mit der Vernichtung von Originalunterlagen und gefälschten
Aktenblättern vertuschen und, schlimmer noch, die Schuld auf andere
Schreibtische kübeln wollen? Ginge es um einen der gewöhnlichen
Berliner Fälle, würde man sich darüber nicht wundern. Der
Berliner Verfassungsschutz hat oft genug gezeigt, dass ihm keine Panne
zu peinlich, kein Verstoß zu dreist ist. Nach dem Sturm auf das Konsulat
aber blieben vier tote Kurden liegen, erschossen von Israelis. Deshalb
ist das kein Berliner Fall, auch kein deutscher, sondern ein internationaler,
und zwar mit entsprechender Aufmerksamkeit. Wie weit oben die Befehlskette
aufgehängt war, die schließlich am Reißwolf endete, ist
noch offen, aber hoffentlich nicht mehr lange. Schließlich hatten
die Berliner Behörden den Israelis unterstellt, die Aufklärung
behindert zu haben. Nun scheinen die Berliner Behörden selbst vertuschen
zu wollen, was ihnen nicht passt. Treffen die Vorwürfe zu, könnte
sich die Amtszeit des Innensenators unabhängig von den Wahlen dem
Ende zu neigen. Denn dass alles seine Richtigkeit hatte, was seine Leute
taten, das hat er zu vehement behauptet.