Köln, den 19. Dezember 2000
Erste Tote bei Massaker in türkischen Gefängnissen
Seit dem frühen Morgen greifen Polizei- und Militäreinheiten
mit Bomben und Panzern die Gefangenen in den türkischen Haftanstalten
an, die z.T. seit über 50 Tagen mit ihrem Todesfasten Widerstand
leisten gegen die Einführung des Einzelzellensystems. Diese
militärische Operation hat bereits zu ersten Todesfällen
geführt: Fidan Kavsel aus dem Gefängnis in Canakkale
und Sevgi Erdogan aus Usak. Es muss mit weiteren Toten gerechnet
werden. In einigen Gefängnissen haben sich Gefangene mit
Benzin übergossen und angezündet.
Auch Angehörige der Gefangenen, die sich vor den Knästen
versammelt haben, werden brutal zusammengeschlagen.
Wir fordern alle auf, Protestfaxe in die Türkei zu senden:
Staatspräsident: 0090 - 312 427 13 30
Ministerpräsident: 0090 - 312 417 04 76
Justizministerium: 0090 . 312 417 39 54
Innenministerium: 0090 - 312 418 17 95
Generaldirektor der Haftanstalten: 0090 - 312 414 63 01
Ebenfalls erwarten wir, dass die Bundesregierung
diese Militäraktion verurteilt, die Forderungen der Gefangenen
unterstützt und sich umgehend für eine Beendigung der
Angriffe einsetzt.