Köln,
25.11.01
Verboten
ist, den Frieden zu verbieten
8
Jahre PKK-Verbot sind genug !
Am
26. November jährt sich zum achten Mal das vom damaligen
Bundesinnenminister Manfred Kanther erlassene Betätigungsverbot
für die PKK. In der Folgezeit wurden zahlreiche Kurdinnen
und Kurden wegen Mitgliedschaft in einer terroristischen Vereinigung
(§ 129 a StGB) angeklagt und zu Haftstrafen verurteilt. Die
Strafverfolgungsbehörden ermittelten massenhaft gegen Aktivist(inn)en
der PKK, die Grundrechte der Meinungs-, Presse- und Versammlungsfreiheit
wurden faktisch außer Kraft gesetzt und es kam zu weiteren
Verschärfungen des Ausländerrechts. Eine beispiellose,
von der Politik, Justiz, Polizei und einem Großteil der
Medien betriebene Hetze gegen die kurdische Bevölkerung führte
dazu, dass in der Öffentlichkeit das Bild des "terroristischen
Kurden" dominierte.
Die
Bundesregierung aus Sozialdemokraten und Bündnisgrünen
setzt die Repressionspolitik ihrer Vorgängerin nahtlos fort.
Sie ignoriert den umfassenden Strategiewandel, den die kurdische
Bewegung vor drei Jahren mit der einseitigen Beendigung des bewaffneten
Kampfes vollzogen hat. Um den historischen Konflikt mit friedlichen
politischen Mitteln zu lösen, hat die PKK mit ihrem grundlegenden
Schritt beachtenswürdige Vorleistungen erbracht. Sie hat
letzten Endes die immer wieder gestellten Bedingungen für
eine Aufhebung des PKK-Verbots, nämlich den bewaffneten Kampf
einzustellen und auf Gewaltanwendung zu verzichten, erfüllt.
Was also will die Bundesregierung ? Offenbar im Einvernehmen mit
der Türkei die vollständige Unterwerfung der PKK. Jüngste
Beispiele hierfür sind die Verhaftung des kurdischen Politikers
Sahin Engizek, der Ende Oktober wegen seiner offenen diplomatischen
Arbeit verhaftet wurde sowie die Durchsuchung des "Vereins
Kurdischer Arbeitgeber e.V." und der Wohnungen von sechs
Vorstandsmitgliedern am 21. November in Frankfurt. Um die Notwendigkeit
zur Aufhebung des PKK-Verbots in den Blick der Öffentlichkeit
zu bringen, findet Anfang Dezember 2001 in Berlin ein Symposium
unter dem Titel "Verboten ist, den Frieden zu verbieten"
statt, das von der Humanistischen Union e.V., von IPPNW (Internationale
Ärzte für die Verhütung des Atomkrieges, Ärzte
in sozialer Verantwortung e.V.), medico international, der Föderation
kurdischer Vereine in Deutschland, YEK-KOM und AZADI veranstaltet
wird. Die türkisch-deutschen Beziehungen, die Geschichte
der Kurden, der PKK und des bewaffneten Kampfes, das Verhältnis
zwischen EU und Türkei, die neue Strategie der PKK, Hintergründe
und Auswirkungen des PKK-Verbots, die Bilanz der Repression gegen
Kurd(inn)en und die Folgen des Verbots für die Demokratie
in Deutschland werden am ersten Tag thematisiert werden. Beendet
wird die zweitägige Veranstaltung zweitägige Veranstaltung
mit einer Podiumsdiskussion unter der Fragestellung "Aufhebung
des PKK-Verbots - pro und kontra".
Das
Symposium findet statt
am
1. und 2. Dezember 2001 im Kongresszentrum Weißenseer Weg
52, Eingang Konrad-Wolf-Straße, Berlin-Lichtenberg Beginn:
Samstag, 1. Dezember, 10.00 Uhr.
Nähere
Einzelheiten und Informationen sowie Anmeldungen über YEK-KOM
Tel. 0211 - 17 11 451 -452, Fax: 0211 - 17 11 453, E-Mail: yekkom@gmx.net