Donnerstag 3.2. Lautstärke!
Die Demonstration begann wie gewohnt um 17.00h vor der
ÖVP-Zentrale. Die DemonstrantInnen zogen wieder ungeplant durch die
Strassen der Wiener Innenstadt. Die Demonstration war wie die vorangegangenen
geprägt von Trommellärm, Trillerpfeifen und Hupen und den zum
Grossteil positiven Rückmeldungen der Wiener Bevölkerung. Währenddessen
wurde andernorts der Termin für die Regierungsangelobung der schwarz-blauen
Koalition auf 4.2. mittags fixiert.
Besetzungen eines Eislaufplatzes, des Burgtheaters
und des Hotel Imperial
Gegen 21.00h benutzten die DemonstrantInnen kurzfristig
den Eislaufplatz beim Rathausplatz. Um ca. 22.00h gelangten sie ohne Probleme
ins Burgtheater - Angestellte hielten ihnen die Türen auf - riefen
während der Vorstellung von der Bühne aus zu Widerstand auf und
wurden mit Standing Ovations und Applaus bedacht. Die Demonstration ging
schliesslich weiter über den Ring, wo für etwa eine halbe Stunde
das Nobelhotel Imperial besetzt wurde.
Erste Verhaftung
Um ca. 24.00h waren noch 300 DemonstrantInnen bei der
FPÖ-Zentrale, es kam zu einer Verhaftung eines sechzehnjährigen
Teilnehmers, gegen 00.30h löste sich die Demonstration auf. (anti-schwarz-blau-Wien)
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Donnerstag, 3. Februar
Rund 5.000 Leute sammelten sich um 17 Uhr
vor der ÖVP-Zentrale und erzeugten ohrenbetäubenden Lärm.
Unzählige Eier und Farbbeutel flogen gegen die Parteizentrale. Anschließend
wurde neuerlich bis etwa Mitternacht lärmend durch die Stadt gezogen.
Fixpunkte waren die Zentralen von ÖVP und FPÖ, der Ballhausplatz
und das Parlament. Es wurde aber auch durch angrenzende Wohnbezirke und
über den am Rathausplatz errichteten Eislaufplatz gezogen. Zahlreiche
Menschen in Autos, Wohnungen und Lokalen drückten neuerlich ihre Unterstützung
aus. Die Polizei verhielt sich immer noch zurückhaltend und versuchte,
den Verkehr zu regeln.
Höhepunkt des Abends war, als um ca.
22 Uhr Teile der Demonstration, an die 500 Leute, ins Burgtheater demonstrierten
und - ohne Probleme! - bis auf die Bühne vordrangen. Dort wurde lautstark
der Protest gegen die rechtsextreme Regierung vorgetragen und das Publikum
aufgerufen, sich an den Protesten zu beteiligen. Einige wenige TheaterbesucherInnen
verließen das Theater. Größtteils gab es aber Applaus,
und mitunter gar standing ovations (!!!)
Wenig später wurde in das Nobelhotel
Imperial eingedrungen und auch dort protestiert.
Um 24.00 Uhr gab es bei der FPÖ-Zentrale
in der Kärntnerstraße die erste vorübergehende Festnahme.
(tatblatt)
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Wien: Proteste
gegen FPOE-Regierungsbeteiligung dauern an!
Heute begannen bereits vormittags die Proteste
gegen die
geplante Regierung, ueberall wo
die FPOE- und OEVP-Politiker
auftauchten kam es zu spontanen und lautstarken
Demonstrationen. Um 17:00 trafen dann
ca. 3 000 Leute vor der
OEVP-Zentrale zu einem "Warntrommeln"
ein. Diese formierten
dann einen Demonstrationszug, und marschierten
zur
Praesidentschaftskanzlei, in der zu diesem
Zeitpunkt gerade die
letzten Strittigkeiten zur Bildung der
FPOE-OEVP-Koalition
beseitigt wurden. Aeusserst lautstark
und auch merklich
entschlossener und veraergerter als am
Vortag wurde dort eine
Zeit lang protestiert. Dann ging es wieder
weiter zur FPOE-
Zentrale, die aber abermals von massiven
Polizeikraeften
abgesperrt wurde.
Anschliessend zog die (natuerlich unangemeldete)
Demo in
hohem Tempo und mit zahlreichen ueberraschenden
Richtungswechseln durch die Stadt. Das
fuehrte dazu, dass die
Polizei, die die Demo, wohl um nicht zu
provozieren, nur in
Waegen begleitete, vollkommen den Kontakt
zu den
Demonstrierenden verlor. Spaeter begleitete
die Polizei die Demo
dann auch zu Fuss, was prompt auch von
einigen
DemonstrantInnen mit Wurfgeschossen bedankt
wurde. Die
Demo ging weiter bis sie um ca 22:00
beim Parlament eintraf, zu
diesem Zeitpunkt waren noch ca. 500 Leute
dabei. Spaeter
entschlossen sich die Protestierenden
noch mal schnell das
Burgtheater zu stuermen und die Vorstellung
zu unterbrechen,
um auf die morgige Demonstration hinzuweisen.
Vereinzelt kam
es im Publikum sogar zu Standing Ovations.
Dann gings weiter
zum Hotel Imperial, das ebenfalls kurzfristig
besetzt wurde.
Danach dann noch einmal zur FPOE-Zentrale,
wo die Demo um
ca. 24:00 aufgeloest wurde. Leider kam
es im Zuge der Aufloesung
noch zu einer Verhaftung mit dem Vorwurf
der
Sachbeschaedigung. Auffallend war
auch heute wieder die
ungewohnt positive Reaktion der PassantInnen.
Mittlerweile
stossen die Proteste auch auf ein wesentlich
staerkeres
Medienecho, wohl auch da sie in zahlreichen
Fernsehuebertragungen unueberhoerbar waren.
Leider negativ korrigieren muessen wir
uns, was die
BesetzerInnen der OEVP-Zentrale betrifft,
da doch vereinzelt
Personalien aufgenommen wurden und laut
OEVP Strafanzeigen
erstattet werden.
Aus der Welt der hohen Politik gibt es
leider auch nichts gutes zu
vermelden. Der OEVP-Vorsitzende Schuesel
hat nach einigen
Nachbesserungen an der MinisterInnenliste
gestern abend den viel
ersehnten Regierungsbildungsauftrag vom
Bundespraesidenten
erhalten. Bereits morgen wird es zur Angelobung
der neuen
Regierung kommen. Besonders wichtig wird
es nun gleich in den
naechsten Tagen sein, genau dieser zu
zeigen, dass auch in
Zukunft die FPOE in der Regierung - sowohl
in Oesterreich als
auch international - auf erbitterten Widerstand
stossen wird.
Um der Regierung gleich einen heissen Empfang
zu bereiten, gibt
es morgen ab 11 Uhr parallel zur Angelobung
eine Demonstration
vor der Praesidentschaftskanzlei.
Samstags gibt es dann wieder eine von
Menschenrechtsorganisationen angekuedigte
Demonstration.
Raus auf die Strasse
Rosa Antifa Wien (RAW)
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Demonstranten
stürmten Burgtheater und "Imperial"
In den späten Abendstunden
eskalierten die
Proteste gegen Schwarz-Blau
in Wien: An die 100
Demonstranten drangen in
das Burgtheater ein
und stürmten während
der Vorstellung die Bühne;
dann zogen sie ins Hotel
"Imperial" weiter.
Aufruf zur Demo-Teilnahme
Von der Bühne des Burgtheaters
aus forderten sie
das Publikum auf, sich an
der für morgen, Freitag,
geplanten Protestkundgebung
gegen die
FPÖ-Regierungsbeteiligung
zu beteiligen. Das
Publikum verhielt sich nach
Angaben von
Augenzeugen großteils
ruhig. Vereinzelt sei es zu
"Standing Ovations" gekommen.
Nach Angaben
des diensthabenden Portiers
waren es "sicherlich
mehr als 100" Kundgebungsteilnehmer.
Die Polizei griff bei den
Vorfällen im Burgtheater
zunächst nicht ein.
Allerdings wurden mehrere
Einheiten zur Bereinigung
der Situation von
anderen Einsatzorten in
der Wiener Innenstadt
abgezogen.
Die Demonstranten verließen
nach einer viertel
Stunde die Bühne des
Burgtheaters. Auf dem
Spielplan stand die Komödie
"Harold und Maude"
von Colin Higgins.
Nach Angaben der Polizei
kam es zu keinen
Festnahmen.
Weiter zum Nobelhotel "Imperial"
Der Demonstrationszug setzte
seinen Weg in der
Folge vom Burgtheater in
Richtung Parlament fort.
Die Ringstraße wurde
in diesem Abschnitt für den
gesamten Verkehr gesperrt.
Die Protestierer,
inzwischen wieder auf 1.000
Personen
angewachsen, landeten schließlich
im Hotel
"Imperial" beim Schwarzenbergplatz
und drangen
nach 23.00 Uhr auch in dieses
für zirka 15 Minuten
ein.
Eigentlich standen auch Volkstheater
und Oper auf
dem Programm, aber ersteres
war bereits
geschlossen und zweiteres
schon von der Polizei
gesichert, als der Demonstrationszug
"vorbeischaute".
So begann es...
Begonnen hatte die Demonstration
von zunächst
300 Unzufriedenen mit Rasseln,
Trommeln,
Pfeifen und "Buh"-Rufen
vor der ÖVP-Zentrale in
der Wiener Lichtenfelsgasse;
sie drückten ihren
Unmut über die Regierung
zwischen ÖVP und
FPÖ aus. Die nicht
angemeldete
Protestveranstaltung wurde
von einem massiven
Polizeiaufgebot begleitet.
Stimmung von Minute zu Minute
aggressiver
Kurz vor 17.00 Uhr waren
Arbeiter vor der streng
bewachten Parteizentrale
noch damit beschäftigt,
eine eingeschlagene Scheibe
zu reparieren. Kurz
danach versammelten sich
die Demonstranten vor
dem Gebäude. Von Minute
zu Minute wurde die
Stimmung aggressiver. Eier
flogen nicht nur auf
den Eingang zur ÖVP
und die Polizisten, sondern
auch auf die zahlreich erschienenen
Journalisten.
Die Demonstranten warfen
auch Böller in Richtung
des Eingangs zur ÖVP-Zentrale.
Gegen 18.00 Uhr zogen die
laut Polizei mittlerweile
500 Demonstranten von der
ÖVP-Zentrale weg
Richtung Mariahilfer Straße.
Begleitet wurden sie
von einem massiven Aufgebot
der Exekutive.
Mehr als 2.000
Lautstarken wütenden
Protest gegen die
FP-VP-Regierung gab es später
am Ballhausplatz.
Während in der Präsidentschaftskanzlei
ÖVP-Chef
Schüssel bemüht
war, endlich das "Ja" des
Bundespräsidenten für
die schwarz-blaue
Regierung zu bekommen, langte
der
Demonstrationszug gegen
18.30 Uhr bei der
Hofburg ein. Er war inzwischen
- laut
Polizeiangaben - auf mehr
als 2.000 Menschen
angewachsen, mit ständigem
weiteren Zulauf.
Mit den in den vergangenen
Tagen schon oft
gehörten Rufen "Haider
ist ein Faschist" oder
"Nieder mit der FPÖ",
schrillen Pfiffen, Trommeln
und Schlüsselrasseln
äußerten die Demonstranten
lautstark ihre Proteste.
Die Demonstration war
nach Polizeiangaben nicht
angemeldet und von
einer nicht genannten "linken
Gruppe" organisiert.
Der Eingang zur Präsidentschaftskanzlei
war mit
Tretgittern gesichert, außerdem
bildete die Polizei,
mit Schildern bewehrt, einen
Kordon. Die
Polizisten empfanden die
Stimmung bei der
heutigen Kundgebung als
agressiver als in den
bisherigen Anti-FPÖ-Demos.
http://www.orf.at
04.02.2000 09:26
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4.2.2000
ANTI FASCIST ACTION Ireland
- Report on Dublin Anti-Haider Protest
A demonstration was held
last night [Thursday 3rd February] at the Austrian
Embassy in Dublin. The protest
was organised at 24 hours notice by Anti Fascist
Action and was attended
by over 80 activists from a wide range of anti fascist
and anti racist groups.
AFA spokesperson Brian O
Reilly said:
'The entry of a far-right
party to government in any part of Europe has
obvious implications for
Ireland, given the increased racism and anti-immigrant
views being expressed by
Irish people. The political impact of the party in
Austria is already clear
- Haider's anti-immigrant campaigns have forced
previous governments to
introduce racist immigration laws and by setting the
political agenda the Freedom
Party has pulled all other parties further to the
right. They will repeat
this process on an international scale.'
The entry of the FPO to
government in Austria will be a massive boost to
fascists worldwide.
The demonstration lasted
one hour and was supported by the following groups,
and many individuals.
Anti Fascist Action, Socialist
Party, Anti Racism Campaign, Residents Against
Racism, Workers Solidarity
Movement, Red Banner magazine, Irish Traveller
Movement and the SWP/ANL.
Anti Fascist Action
PO Box 3355, Dublin 7
Ireland
E mail
afa@ireland.com
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