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"Death in June"

Die Band "Death in June", die seit langem hauptsaechlich aus dem Englaender Douglas Pearce besteht, hat in der Dark Wave Szene so etwas wie einen Kult Status. Und das, obwohl Pearce` rassistische und faschistische Aeusserungen der Szene nicht unbekannt sind.

Pearce arbeitet seit Jahren mit faschistischen Symbolen, Uniformen und Buehnenaesthetik. Als Bandsymbol dient ihm der SS-Totenkopf. Ausweichend aeusserte er in der "Zillo"( 5/92) dazu:"Der Totenkopf symbolisiert fuer mich den totalen Glauben und die Hingabe an mein Projekt" und zu seinen Uniformauftritten: "Die Uniformen - sie sind einfach schoen..." Verraeterischer wird es, wenn er sich in selbigem Interview positiv zu Georg Strasser und Ernst Roehm von der SA aeussert. Er gibt dort des weiteren zum Besten, dass er das "Horst Wessel Lied" auf der Platte "Brown Book" gecovert hat und in der Mail Order Liste das Pseydonym E.Roehm verwendet.

Im Dezember '92, kurz nach dem Pogrom von Rostock, weigerte er sich, eine recht harmlose Erklaerung verschiedener Dark Wave Bands, die die rassistischen Uebergriffe verurteilte, auf dem Hamburger "Dark X-Mas Festival" zu unterschreiben. Er sprach von einem aergerniserregenden Stueck politischen Dogmatismus, reiste ab und gab zwei Konzerte im Bochumer "Zwischenfall". Kurz darauf gab er dem Dark Wave-fanzine "Glasnost"(jan/feb '93) ein Interview und aeusserte Verstaendnis fuer den rassistischen Mob: "Hast Du jemals Tuer an Tuer mit Zigeunern gelebt? Ich kann den Groll, der in Ostdeutschland zum Vorschein kommt, verstehen. Was haben die Leute dort nach drei Jahren der Vereinigung und des Wartens auf den gleichen hohen Lebensstandard wie in Westdeutschland? Nichts. Alles, was sie nun haben, ist der Fluechtlingstrom von ueberall her..." So verwundert es auch nicht weiter, dass die Konzerte im "Zwischenfall", wie eine Ankuendigung von `92 belegt, auf die Vermittlung des VAWS-Verlag Werner Symaneks zurueckgeht.

So durfte "Death in June" auf dem Riefenstahl-Sampler von Symanek natuerlich nicht fehlen. Hier traten sie mit "Strength through Joy" als "KAPO" an. In einem "Junge Freiheit"-Interview vom 7.3.`97 weiss Pearce: "Ich war immer ein grosser Bewunderer von Leni Riefenstahls Arbeit waehrend der Zeit des Dritten Reiches, was einen unausloeschlichen Eindruck auf mich hinterlassen hat."

Last but not least zitieren wir noch aus einem Interview, das Pearce dem faschistischen Dark-Wave-fanzine "Sigill"(Maerz '96) gab. Es geht u.a. ueber seinen Kroatienaufenthalt nach dem Kriegsausbruch auf dem Balkan. Er besuchte dort das Hauptquartier der HOS Milizen, die der HSP, der faschistischen Partei Kroatiens, unterstehen. Die Nazis der HOS sind fuer ethnische Saeuberungen verantwortlich und gaben europaeischen Nazis die Moeglichkeit, in speziellen Einheiten sich im Brandschatzen, Vergewaltigen und Morden zu trainieren. Pearce in dem Interview: "Tudjman und die HDZ haben versucht, die Wichtigkeit der HOS oder der Internationalen Schwarzen Legion oder anderer Gruppen, die Kroatien beim Freiheitskampf unterstuetzten, herunterzuspielen."

Da liessen sich die "Kameraden" auch nicht lumpen. Der ehemalige stellvertretende Vorsitzende des "Nationalen Blocks", Günter Kursawe, rief via Thule Netz auf, dafuer zu sorgen, dass das "Death in June" Konzert im "Zwischenfall" stattfinden kann. Und in der neuesten Ausgabe des deutschen "Resistance" - Plagiats, der "Rock Nord" von Torsten Lemmer und Andreas Zehnsdorf, bringt M. Thiel vom "Europakreuz" den Boneheads "Death in June" gleich auf einer Doppelseite naeher.