Der Text ist hier originalgetreu
wiedergegeben; lediglich der Einsatz der Leertaste nach - und nicht vor
- Satzzeichen wurde korrigierend vereinheitlicht.
"Liebe Leute, - die ihr euch
Antifaschisten nennt, und die ihr euch womöglich gerade damit beschäftigt
wie unserer anlaufenden Tour entgegen gewirkt werden könnte, - wollt
ihr oder könnt ihr nicht verstehn, das eure Rechnung einfach nicht
aufgehen kann, uns auf das Niveau von Gewaltmenschen, Rassisten oder völlig
Verirrten herunter zu reduzieren? Tragt bitte folgenden Tatsachen Rechnung,
das nämlich mein Umgang und meine Verbundenheit mit Menschen verschiedenster
Hautfarben, Rassen und Glaubensrichtungen immer noch basiert auf Grundprinzipien
urchristlicher, buddhistischer und keltischer Glaubensinhalte, die allesamt
älter und lebendiger sind als jegliche politische Korrektheit. Ich
gehe nicht konform mit eurem Engagement die Menschen die mir begegnen nach
Gut und Böse zu selektieren. Es gibt keinen Menschen auf der Welt
den ich mir zum Feind küre, oder wie es in beiden Extremlagern der
Fall scheint wo man sich nur noch als Todfeind gegenüber steht. Ich
werde auch weiterhin bemüht sein, mich durch keine noch so fiese Attacke
gegen mich je auf das Niveau herab zu begeben, wo nur noch blinder Hassund
der Kampf um Vorherrschaften mit allen Mitteln und gegen alle Regeln gefochten
wird. Die Wahrheit deretwegen ich mir sehr viel Zeit nehme und Mühen
bereite sie als solche zu offenbaren kann nicht mehr im ENTWEDER/ODER weiter
gesucht werden sondern muss im Ganzen und im Verbund eines Zusammenspiels
der Kräfte begriffen werden. So rechtsradikal wie ich einigen von
euch erscheine, bin ich nur darum, weil ihr doch jeden dessen Meinung von
der Eurigen abweicht in die Enge der politischen Unberührbarkeit treibt,
- und dann wundert ihr euch wenn denen die Ihr mit standgerichtlichem Eifer
verteufelt über Nacht die Hörner wachsen, an welchen sich dann
wiederum erneuter Anstoß nehmen läßt. Ihr hängt euch
an dem auf, was euch ins Bild einer Anklage passt, und lasst dabei völlig
ausser Acht eure Rechnng mit einigen euch völlig unbekannten Nennern
zu machen die ein Privatleben so mit sich bringt. Ich bin nicht glücklich
damit, von einem Beruftshetzer wie dem PDS Schreiberling Alfred Schobert
in eine Schublade gesteckt zu werden mit Gestalten die ihre Heils-bringende
Mission in einem falschen Verständnis von Patriotismus auf dem Rücken
oder über die Leichen von Schwächeren an den Tag legen. Ich war
niemals auch zu meiner Punkzeit im Linken Sinne je engagiert, - die Borniertheit
dieses Extrems war mir schon immer zuwider, aber ich erinnere mic noch
gerne an die Zeiten bis Mitte der Achtziger zurück, wo ich und meinesgleichen
im konkreten Kampf gegen so manche Skinheadbande der härteren Art
ohne jeglichen Beistand der sonst recht agilen linken Theoretiker alleine
unseren Mann standen. Vergesst nicht, das ich meinen Weg 1978 vom Punk
aus nahm, und das ich nicht der erste und der letzte bin, der seitdem zu
differenzieren gelernt hat. Nein, ich habe nicht die Seiten gewechselt,
ich hab nur von Anfang an immer mein eigenes Ding gemacht, und lass mich
auch heute von niemandem der Ruhe berauben, konsequent weiter meinen ganz
eigenen Weg zu gehen. Ich hab nicht die Absicht im Chor Fremdenfeindlicher
Gestalten die Litanei ihrer seelischen Mißbildungen mitzusingen,
aber ich lasse es nicht zu, das die Reihe durch jeder nen braunen Anstrich
verpasst bekommt, der nicht eurer Meinung ist. Wenn ich mich beispielsweise
auf einen Mann wie Hans Hirzel berufe, dann in erster Linie weil er mir
einer der sympathichsten Menschen ist die mir seit langem begegnet sind,
er ist für mich vordergründig immer noch der Mensch, der vorm
Volksgerichtshof einem Roland Freissler gegenüber stand in Erwartung
der Todestrafe, als Mitglied der WEISSEN ROSE und als PATRIOT, Da gibt
es nichts zu diskutieren, - wenn ich zu diesem Mann stehe, dann stehe ich
auf heiligem Grund und festem Boden, - wir sind uns zutiefst als Menschen
begegnet, - der Mann hat einen Eindruck hinterlassen, und wenn die Republikaner
ihn 10 mal fürs Amt des Bundespräsidenten nominieren würden,
muss ich deren Politik doch nicht vertreten. Und wenn ich in einem Interview
die These vertrete das Rudolf Hess aus gegebenem Anlass seinerzeit in Spandau
keines natürlichen Todes starb, muss ich deswegen noch lange kein
Neonazi seinnur weil diese Bibelstelle zu deren Evangelium mit gehört.
Ich halte es aufgrund meiner Forschungen einfach nur für denkbar möglich.
Ich halte ja auch die These für nicht irrelevant, das die Macht der
LIEBE stärker ist als aller Hass, und lasse mich deswegen nicht kreuzigen.
Dem Facettenreichtum meiner Persönlichkeit wird die blasse Palette
extremer und etablierter Eintönigkeit jedenfalls nicht gerecht. Ihr
solltet auch den Tatsachen Rechnung tragen, das im gesamten Tourpackage
incl. der Techniker und Merchandiser zwei weitere Bands mit unterwegs sind,
die überhaupt nichts mit allem zu tun haben was ich denke rede oder
tue. Bevor ihr also eure Truppen in Gang setzt um irgendwelcher Kollektivschläge
wegen nehmt zur Kenntniss das ein nicht unerheblicher Teil unseres Musikantenstadels
sich aus Menschen rekrutiert deren Selbstverständnis jedem diktatorischen
Prinzip naturgemäß einfach zuwiderläuft. Vergesst auch
nicht den Anteil derer, die sich um Politik gleich welcher Art einfach
nicht mehr den Kopf zerbrechen möchten und diese mit gewissem Recht
als Krankheit betrachten möchten, und sich an keinem Politvirus mehr
infizieren wollen. Besorgt euch unsre CDs seziert die Booklets hört
unsre Musik nach Rückwärtsbotschaften ab - denn von vorwärts
gehört lässt sich aus unseren Texten keine Anklage schmieden,
und da bin ich stolz drauf, in den vergangenen 17 Jahren nie einen Text
verfasst zu haben, der in irgendeiner Weise einer menschenfendlichen Ideologie
nach dem Mund redet. JK"