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"Forthcoming fire"

"Forthcoming fire" ist eine vierkoepfige Band aus Bingen am Rhein. Seit ca. 2 Jahren faellt deren Saenger Josef Klumb in Dark Wave- Fanzines und Magazinen wegen seinen braunen Aeusserungen auf. So verortete er im "Gothic,23" (1995) die Existenz von "Illuminaten", die die Menschen zu einer "Sklavenrasse" mutieren lassen wollen, in der "Hochfinanz". Deren zukuenftiges Regime druecke sich in "UNO, NATO, Weltbank und Zionismus" aus. Dass diese Version der angeblichen "juedischen Weltverschwoerung" nicht aus seinem Mist gewachsen ist, bestaetigte er durch den Hinweis im "The Gothic Grimoire, 1/96", als er sich auf die Buecher "Geheimgesellschaften, I und II" Jan van Helsings berief. Diese antisemitischen Machwerke, die Jan Uwe Holey unter dem Pseydonym Jan van Helsing geschrieben hat, sind unter anderem wegenVerstoss gegen das Antirassismusgesetz in der Schweiz beschlagnahmt worden. Klumb findet diese Buecher "sehr verantwortungsbewusst".

Den "gewissen Kreisen" dichtete Klumb im "Gothic,23", ganz im Tenor rechter Propagandaluegen, die "Liquidierung Rudolf Hess" an. Zum fuenfzigsten Tag der Befreiung vom Faschismus fand er: "...war es trotz allem eine Eroberung, eine Unterwerfung und eine Unterdrueckung des Geistes, die bis heute anhaelt..." und "dass die "Volksseele", die bis heute so brutal vergewaltigt wurde, dass ich fuer dieses Heiligtum...und das Zentrum des Begriffs Deutschland eben verteidigen werde...".

Was Klumb an braunen Geschwalle in den Dark Wave Magazinen unkommentiert von sich lassen konnte, interessierte natuerlich die Querfrontstrategen der sogenannten "Neuen Rechten". Diese liessen Klumb dann auch in der "Jungen Freiheit"vom 23.3.1996 von "der Reinheit und dem Lichtgehalt der Nation" schwafeln.

Absolut rechtsaussen positionierten sich Klumb und seine Band durch ihr starkes Engagemant bei der Erstellung des Samplers zu Ehren der NS- Kulturikone Leni Riefenstahl. Dieser Sampler wurde herausgegeben von den ebenfalls in Bingen ansaessigen VAWS-Verlag des Werner Symanek. Symanek gehoert schon seit Jahren zur internen Struktur der "Unabhaengigen Freundeskreise"(UFK). Die UFKs sind wohl eine der aeltesten, wichtigsten und einflussreichsten Kadergemeinschaften der NS-Szene. Sie verfuegen ueber zahlreiche Unterorganisationen und beste Verbindungen zur rechten Terrorszene. Von Bingen betreibt Symaneks Verlag u.a. den Vertrieb der UFK-Publikation "Unabhaengige Nachrichten"(UN), sowie weitere Publikationen der rechtsextremen Szene. Der Riefenstahl-Sampler ist sein zweiter Versuch, in die lukrative Musikbranche einzusteigen. Auf dem mit 25 Songs versehenen Sampler sind Bands wie "Swirling Swastikas"(wirbelnde Hakenkreuze), "Strength through Joy"(Kraft durch Freude), "Allerseelen", "Death in June" etc. vertreten. Klumb ist gleich mit drei Formationen und insgesamt 6 Stuecken vertreten. Zusaetzlich hat er das Booklet mit Zeichnungen versehen, die sich durch italienisch-faschistische Bildaesthetik mit Pfeil- und Runensymbolik auszeichnen. Ebenso verwendete er das Sonnensymbol, das in der ehemaligen SS-Ordensburg, der Wewelsburg bei Paderborn, von der SS in den Boden eingelassen wurde.

Josef Klumb, der, eitel wie er ist, sich auch gerne anglophil mit J.K. (sprich Jaei Kaei) anreden laesst, weist natuerlich alle Vorwuerfe von sich. Seitdem sein Vertrag bei "Hyperium" wegen des "JF"-Interviews nicht verlaengert wurde, verkauft er "forthcoming fire" als verfolgte Unschuld. Er, der sich durch seine Aussagen und eindeutigen Kontakte in die Tradition des Nationalsozialismus, der Buecherverbrennung, des Terrors, Verfolgung und rassistischen Massenmords stellt, sieht sich einer "Buecherverbrennung wie im Mittelalter""politisch Korrekter" ausgesetzt. So nannte "forthcoming fire" ihre neue CD auch "Verurteilt, gerichtet und lebendig verbrannt". Die Tournee im Februar gar "Burned alive". Dieses Verfolgtenimage laesst sich bei unbedarften Leuten gut verkaufen. Und ihre Texte kommen auch recht unbedarft daher. Aber wie bei jeder Mogelpackung muss mensch auf das Kleingedruckte achten. Auf dem Cover ihrer neuen CD, die bei NOVA TEKK in Gelsenkirchen erschienen ist, heisst es: "Dank und Gruss ... . Jan Uwe Holey und Werner Symanek fuer grosszuegiges Sponsoring. ..."