Kehrpont Kalenderpanden!
Mit etwa 1500 Leuten war
die Demo am 29.1.00 gegen die Räumung der Kalenderpanden die größte
Häuserdemo seit den 80`ger Jahren in den Niederlanden.
Sie hat hoffentlich ein
deutliches Zeichen gesetzt, daß endlich Schluß sein muß
mit den Räumungen in Amsterdam (und überall). Vielleicht gelingt
es den Druck weiter so zu erhöhen, daß die Stadt Amsterdam ihre
blöde Idee aufgibt das Entrepotdok räumen zu wollen. Und falls
nicht werden hoffentlich noch mehr Menschen am Start sein.
Die Kalenderpanden werden
vielleicht zum Wendepunkt (Kerpond) der europaweiten Situation der
Räumungen.
Enterepotdok muß blijven!
Autonomes Zentrum in Münster auch! Köpi sowieso!
Während der Demo am
Samstag kam es zu einer spontanen Wiederbesetzung eines vor kurzem geräumten
Hauses und am Sonntag folgte eine weitere Neubesetzung.
Demobericht:
(aus´m
Infopool)
Grosse
BesetzerInnen Demo in Amsterdam friedlich verlaufen.
Mit internationaler Unterstützung
wurde am heutigen Samstag fuer das seit 1996 besetzte Haus und Kulturzentrum
"Entrepotdok" demonstriert. Insgesamt vielleicht 1500 - 2000 Menschen waren
an der Protestdemonstration gegen die drohende Raeumung beteiligt. Ausgehend
vom "Westermarkt" (im Westen der Stadt .. wen wundert's?) ging die Route
durch die Innenstadt Amsterdams. Laut Aussagen einiger Amsterdamer Besetzer
war dies die groesste BesetzerInnen-Demonstration in Amsterdam in den letzten
12 Jahren.
Bereits zu Beginn der Demo
sprachen zwei BewohnerInnen des "Entrepotdoks" und erzaehlten den Werdegang
Ihres Ende 1996 besetzten Hauses - Beginnend ohne Strom, Wasser und Gas
ist im Laufe der Jahre ein sehr aktives Zentrum im Osten Amsterdams entstanden
in dem zur Zeit etwa 15 Menschen wohnen. Nach weiteren Redebeitraegen begann
die Demonstration unter den Klaengen einer Punkband, welche die gesamte
Demo musikalisch vom LKW aus erheitern durfte.
Auch vom Boot aus wurde die
Demo kraeftig unterstuezt - eine zweite Punkband war auf einem Boot auf
den Grachten unterwegs.
Die Demonstration verlief,
ausgehend vom Westermarkt, zunaechst Richtung Spuistraat, wo sich das mitlerweile
legalisierte Haus "Frankrijk" befindet. Von diesem wurde ein Redebeitrag
gehalten. Leider verhinderte das viel zu kleine Megaphon ernsthaftes zuhoeren.
Dennoch laesst sich der Redebeitrag
als "solidarische Bekundung"
vom Frankrijk benennen.
An der Amstel wurde kurzerhand
ein Haus besetzt und ein Transparent entrollt. Die folgende "Knallkoerperperformance"
erregte heftige Resonanz bei den anwesenden DemonstrantInnen. Durch die
direkte Naehe zur Stadthalle "Opera" wurde der Schall noch verstaerkt.
Sicherlich konnten auch einige
Stadtbedienstete den Schall
vernehmen.
Das Stadthaus war mit berittenen
Polizeieinheiten greossraeumig abgeriegelt. Trotz Vermummung auf Seiten
der Demonstranten war dies nicht noetig. Der Kontakt zur anwesenden Polizei
war eher kollegial und strategisch. Die eingesetzten Beamten beschraenkten
sich komplett auf Regelung des Strassenverkehrs.
Insgesamt war die Beteiligung
an der Demonstration sehr International - so waren mindestens 200 Menschen
aus Deutschland anigereist, auch eine breite Unterstuetzung aus dem Baskenland
war extra zur Demo angereist.
Die Demo endete mit einem
weiteren kleinen Feuerwerk an den Kalenderpanden, dem Entrepotdok.
Keine
Räumung – Nirgendwo !!!
Solidarität mit den Kalenderpanden
in Amsterdam,
Entrepotdok 93-98
Die Kalenderpanden sind eines
der größten besetzten Häuser in den Niederlanden .Sie wurden
im November 96 besetzt, aus dem Pakhuis (Speicher) entwickelte sich ein
Kulturprojekt, in dem 20 Menschen wohnen und arbeiten. Es gibt eine Kneipe,
ein Kino, Sporträume, einen PiratInnensender, einmal wöchentlich
Vokü, mindestens 2 Konzerte pro Woche. Die Kalenderpanden sind in
Amsterdam eine wichtige Anlaufstelle für unkommerzielle Veranstaltungen.
Während des Eurogipfels
97 in Amsterdam (EU rot op!) waren die Kalenderpanden ein Informationspunkt
für viele DemonstrantInnen (vielleicht erinnert ihr euch noch), auch
die Karawane der indischen LandarbeiterInnen hatte eine Woche Aufenthalt
in den Kalenderpanden.
Die Gemeinde Amsterdam (Eigentümerin)
hat die BewohnerInnen aufgefordert, das Gebäude bis zum 31.12.99 zu
verlassen. Die Eigentümerin will in Zusammenarbeit mit dem Makler
Den Hartog Hooft und dem Projektentwickler B.A.M. 47 Luxuswohnungen zum
Preis von 1 Million Gulden pro Wohneinheit bauen. Seit dem 31.12.99 läuft
eine Räumungsklage gegen die BewohnerInnen und NutzerInnen des Gebäudes.
Wenn die Gemeinde denkt, daß die Kalenderpanden für ihre Pläne
freiwillig verlassen werden, hat sie sich getäuscht!
In Amsterdam wurden in den
letzten Jahren mehrere selbstverwaltete Kulturprojekte wie die Kalenderpanden
geräumt (z.B. Silo, Vrieshuis, OLVG) und deshalb gibt es eine Demo!
Wir wollen keine sauberen
Innenstädte!
Solidarität mit allen
autonomen Projekten !
Kommt alle zur
DEMO am 29.1.2000
14 UHR Westermarkt
Amsterdam
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