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Am Dienstag den 11.1.00 ist
in Berlin das erste Haus in diesem Jahrtausend besetzt worden. Die Stargarder
Straße 52 im Prenzlauer Berg stand viel zu lange leer und wird wohl
weiter vor sich hinschimmeln, da sie doch leider am gleichen Tag geräumt
wurde
Erklärung des WWK
zur Aktion:
"Am 11.1.2000 machte eine
Gruppe von Aktivistinnen auf den Leerstand der Stargarder Str. 52 aufmerksam.
Das Haus gehört dem Bundesvermögensamt und steht seit ca. 10
Jahren leer. Da Leerstand illegal ist, führten wir, das WWK (wohn
und Kultur Kommittee), eine Versteigerung durch. Diese Versteigerung führte
dazu, daß das Haus für 500 Peanuts an die "Allgemeinheit" übergeben
wurde und die gezahlten Erdnüsse zum allgemeinen Verzehr freigegeben
wurden.
Danach fand ein öffentlicher
Sektempfang für anwesende Presse und den "Investoren" statt, an dem
auch Passantinnen und Unterstützerinnen teilnahmen.
Wegen der widrigen Witterungsbedingungen
wurde zur allgemeinen Erwärmung ein Feuerchen entzündet, welches
prompt die Aufmerksamkeit zweier Streifenpolizisten auf sich zog, diese
jedoch sehr unentschlossen wirkte, den üblichen Verantwortlichen suchten
und von Unterstützerinnen über die Notwendigkeit einer Wärmequelle
aufgeklärt wurden.
Nach dem Eintreffen von
Siegfried Zoels (Moderator vom "Runden Tisch") fanden Verhandlungen zwischen
dem WKK, Polizei und Bürgermeister Kraetzer (Prenzlauer Berg) statt,
welche zu einer friedlichen Lösung der Aktion führten.
Gegen 18Uhr wollten, unter
Aufsicht zweier Kriminalbeamter, die sichtlich bemüht waren Kontakt
herzustellen (wie immer), die verbliebenen Aktivistinnen das Gelände
vor dem Haus verlassen. In diesem Moment fuhren 2 Einsatzwannen der 14.
vor, hinderten die Menschen am verlassen des Geländes und schlugen
eine auf dem Gehweg stehende Passantin mit dem Helm in den Bauch und mit
der Faust auf die Nase. Desweiteren kam es zu Personalienüberprüfungenund
Mensch wurde für ca. 20 min vor Ort festgehalten.
Mit dieser Aktion hat die
Berliner Polizei einmal mehr bewiesen, daß sie an politisch Verantwortlichen
vorbei, eigenmächtig und nach wie vor agressiv gegen Bevölkerung
und sozialpolitisch aktive Menschen vorgeht.
Euer WWK"
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