1. Aktion am Brandenburger Tor 2. Aktion am FernsehturmErklärung zur Besetzung des Brandenburger Tors Mitglieder der Gruppe SOLIDARIOS CON ITOIZ führen im Rahmen ihrer Europa-Tournee in Berlin eine Aktion gegen den geplanten Stausee von Itoiz (Baskenland) durch. SOLIDARIOS CON ITOIZ fordern die Nicht-Inhaftierung der ungerechterweise zu fünfjährigen Gefängnisstrafen verurteilten acht Mitglieder der Gruppe. Die Aktion war folgendermaßen geplant:
dieser rüttelten. Zwei der Leute konnten sich mit Motorradschlössern an ein Treppengeländer festschließen. KlettererInnen haben sich von diesem Dach des Gebäudes abgeseilt und verbleiben während der gesamten Aktion dort hängend. Eine größere
Gruppe von Unterstützerinnen und Unterstützern informiert vom
Boden aus die BerlinerInnen und die erstaunten Touristen zu den Hintergründen
dieser Aktion.
AKTION VON SOLIDARIOS CON ITOIZ IN BERLIN Von Anfang an war die Aktion
von einer sehr grossen Polizeipraesenz begleitet. Eine
Eine auffaellig grosse Anzahl
Unterstuetzerinnen, ca. 100, versammelte sich trotz starker
solidari@s CON ITOIZ, Berlin 24.01.00 Kletternde Naturschützer Protestaktion am Pariser Platz kam Polizei spanisch vor Brandenburger Tor, gestern um 13 Uhr: Vermummte Gestalten in Freikletter-Ausrüstung balancieren über das spiegelglatte Dach des linken Torhauses. Feuerwehrmänner hantieren mit einer Steckleiter, die an den Mittelteil des Brandenburger Tors gelehnt ist. Ein Mann mit wattierter Jacke und buntem Schal schwankt im eisigen Wind zwischen zwei Säulen an einem Seil. Mit seinen Turnschuhen rutscht er immer wieder vom glatten Sandstein ab, seine nackten Hände greifen nach dem Gesims. Unter ihm ein Sprungkissen der Feuerwehr. Aber er will nicht springen, sondern harrt in seiner dramatischen Lage aus. Ein frierender Polizeibeamter, der den fast erfrorenen Kletterer mit einer Videokamera filmt, weist auf ein Stoffknäuel: ein Transparent, das die Feuerwehr geborgen hat. ",Für den Schutz der Natur, fünf Jahre Knast, S.O.S. ITOIZ' steht da drauf", sagt er mit einem Stirnrunzeln über seine leicht zitternde Kamera hinweg. Seit 11 Uhr ist er hier im Einsatz. Auf der anderen Seite des Tors wird Aufklärung betrieben. Eine Initiative gegen ein Stausee-Projekt in Spanien verteilt Flugblätter. In der Region Navarra im Baskenland plant die Regierung einen Staudamm. In den betroffenen Flusstälern sollen neun Dörfer - darunter das Dorf Itoiz - überflutet werden. In Spanien haben die Gegner des Projekts seit fünf Jahren vergeblich gekämpft, sagt ein Sprecher. Alle Aktionen seien ebenso friedlich verlaufen, wie die am Brandenburger Tor. Trotzdem seien fünf Aktivisten zu Haftstrafen verurteilt worden. Jetzt ziehen die Staudamm-Gegner durch Europa, um für ihre Dörfer und gegen die Strafen zu protestieren. Zumindest vorläufig festgenommen wurden sechs spanische Naturschützer auch gestern in Berlin. Die Senatsverwaltung für Stadtentwicklung habe Strafantrag wegen Hausfriedensbruchs und Sachbeschädigung gestellt, sagte der Einsatzleiter der Polizei. Auf dem Dach des Torhauses hätten die Demonstranten Lüftungsklappen beschädigt, sagte der Hausmeister des Brandenburger Tors. Die Vermummten auf dem Dach waren Beamte eines Sondereinsatzkommandos (SEK). Die Protestierer trugen schwarz-weiß gestreifte Overalls. Er habe das Sondereinsatzkommando nicht wegen der Gefährlichkeit der Demonstranten gerufen, sagt der Polizist. Das SEK sei für einen Einsatz auf dem vereisten Tor zweckmäßig ausgerüstet. Außerdem eiste es noch die Naturschützer los, die sich am Blitzableiter festgekettet hatten. tagespiegel 25.1.00 [zurück]
Als Fortsetzung zu ihrer ersten, gestern auf dem weltweit berühmten Brandenburger Torb durchgeführten Aktion, führt die Gruppe SOLIDARIOS CON ITOIZ zur Stunde ihre zweite Aktion in Berlin durch. Diese Aktion steht wie die
gestrige im Rahmen der Europa-Tournee, auf der sich die Gruppe seit vier
Monaten befindet, um die Agression gegen die Natur und die EinwohnerInnen
der betroffenen Taeler, die das Staudammprojekt von Itoiz (Baskenland)
darstellt, öffentlich zu kritisieren. SOLIDARIOS CON ITOIZ fordern
mit ihren Aktionen den sofortigen Baustopp. Sie fordern weiterhin die Nicht-Inhaftierung
ihrer acht Gruppenmitglieder ein, die eine völlig
In den ersten Morgenstunden sind heute, am Dienstag, den 25.01.00, 3 Aktivisten der Gruppe den Fernsehturm am Alexanderplatz hinaufgeklettert. Ihr Vorhaben ist, auf 180 Metern Höhe ein Hängezelt einzurichten, in dem sie übernachten werden. Die Kletterer entrollen ein dreißig Meter langes Transparent, auf dem die Forderung geschrieben steht: STOP ITOIZ STAUDAMM. SOLIDARIOS wählten den
Fernsehturm am Alexanderplatz aus, weil er mit 365 Metern Berlins höchstes
Gebäude ist. Am Fuße des Fernsehturms steht eine Gruppe von
Unterstützerinnen und Unterstützern, die über die Hintergründe
dieser Aktion informiert.
Die Politiker, die dieses Projekt vorantreiben, bereichern sich zielsicher auf illegale und korrupte Weise bei der Auftragsvergabe. Dies ist im Spanischen Staat äußerst häufig, in diesem Staat, wie wir hörten, auch nicht selten. Im Fall Itoiz sind ein Ministerpräsident von Navarra und ein Landesbaudirektor wegen entgegengenommener Schmiergelder in Millionenhöhe zu Haftstrafen verurteilt. Bei der schonungslosen Realisierung dieses Projekts unterläuft die Regierung den sogenannten Rechtsstaat, den sie regiert. Der Stausee von Itoiz ist mehrfach von den Gerichten für illegal erklärt worden. Trotzdem wurden die Bauarbeiten nie eingestellt. Die Planungen für diesen Bau sind 25 Jahre alt und seither wurden diverse geologische Gutachten unter Verschluß gehalten, die die Instabilität der Berghänge attestieren, zwischen denen die Staumauer liegt. Das Leben tausender Menschen, die flußabwärts leben, ist in Gefahr, sobald eines Tages geflutet werden sollte. Wir haben uns diesen riesengroßen Fernsehturm aus drei Gründen für unsere Aktion ausgesucht: - Er ist das höchste
Gebäude Berlins. Wir wollen, daß unsere Forderung von allen
Winkeln Berlins aus
Wir stellen diese Aktion
in den Rahmen unserer Europa-Tournee, auf der wir uns seit vier Monaten
befinden, um auf die Irrationalität des Stauseeprojekts sowie auf
die ungerechtfertigten fünfjährigen Gefängnisstrafen aufmerksam
zu machen, von denen acht Mitglieder unserer Gruppe bedroht sind - und
zwar weil sie die Natur vor diesem illegalen, korrupten, zerstörerischen
und kriminellen Projekt
Demnächst starten wir eine Reihe von sechzehn Videoveranstaltungen im deutschsprachigen Raum, die über unsere Kampagne informieren. ITOITZETIK EZ DIRA PASAKO!
SOLIDARIOS CON ITOIZ
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Der Betonrumpf des Fernsehturms ragt aus dem Berliner Alexanderplatz in den Winterhimmel, bis sich in 200 Meter Höhe die Aussichtskugel wölbt. Plötzlich öffnet sich im unteren Drittel eine Luke, Menschen seilen sich ab und versuchen im schneidend kalten Wind ein Transparent aufzuspannen. "Stop Itoiz Dam" steht darauf. Mit der Aktion machte gestern die Coordinadora de Itoiz auf den Widerstand gegen den weit fortgeschrittenen Bau eines Staudamms im Baskenland aufmerksam.Knapp 30 Kilometer von Pamplona entfernt soll durch den Damm das Wasser der Pyrenäenflüsse Irati und Urrobi auf einer Länge von 35 km gestaut werden. Die Regierung verspricht den BewohnerInnen der baskischen Provinz Navarra blühende Landschaften. Doch die von großen Teilen der Bevölkerung unterstütztenStaudammgegnerInnen sehen viele Nachteile: 1.100 Hektar Land, darunter mehrere Naturschutzgebiete, sollen ebenso in den Fluten verschwinden wie zehn Dörfer. |
Spektakuläre Demo in Berlin / Protest gegen Staudammprojekt Berlin (AP). Ermittlungen wegen Sachbeschädigung und Hausfriedensbruch haben Berliner Behörden gegen spanische Umweltschützer eingeleitet, die am Dienstag mit einer spektakulären Kletteraktion am Fernsehturm gegen ein Staudammprojekt im Baskenland demonstrierten.
Drei Demonstranten mit Bergsteigerausrüstung kletterten am Morgen die Stahlseile einer Reinigungsplattform hoch, die an der Turmaußenseite herabhängen. Sie versuchten, ein Transparent zu entfalten.
Zwei von ihnen harrten fast elf Stunden aus und wurden am Abend nach dem Abstieg aus etwa 60 Meter festgenommen. Der dritte Demonstrant hatte nach mehr als drei Stunden aufgegeben und wurde nach Angaben eines Sprechers von der Feuerwehr durch eine Rauchklappenöffnung im Turmschaft gerettet.
Mit der Qualität ihrer Ausrüstung hätten die Demonstranten trotz großer Kälte die ganze Nacht ausharren in der Höhe biwakieren können, hieß es. Die Ermittlungen wegen Sachbeschädigung beziehen den Angaben zufolge auf das Vorhaben vom Vortag, das Brandenburger Tor zu besteigen. Dazu habe das Trio Steigeisen in die Fassade geschlagen.
Rheinische Post 26.1.00