Die aktuellen Aktionen der Europatour – Berlin – Rom – Den Haag

Anfang des Jahres erklomm die Gruppe solidari@s con Itoiz die Höhen von Berlin. Sie besetzten das Brandenburger Tor und kletterten den Fernsehturm hoch, wo sie sich jeweils für einige Stunden festketteten, abseilten und Transparente mit den Schriftzügen: " S.O.S Itoiz" und "5 Jahre Knast für den Schutz der Natur" entrollten. 

1996 sabotierten 8 Mitglieder des Kollektivs die Bauarbeiten des gigantischen Staudamms von Itoiz, so daß diese für elf Monate lahmgelegt waren. Für diese Aktion wurden sie zu fünf Jahren Knast verurteilt. Ende 1999 starteten sie eine Europatour um den Protest gegen das ungerechtfertigte Urteil und das umstrittene Projekt zu erweitern. 

In Rom setzten sie am 25.2.2000 vor allem den Papst in Aufregung als sie ihm aufs Dach stiegen, Transparente ausbreiteten und auch dort auf der Kuppel des Petersdoms vier Stunden lang von der security des Vatikans nicht zu stoppen waren. 

In Den Haag störten sie die Eröffnungsveranstaltung des "World Water Forum" am 17. 3. 2000 massiv. Zwei Mitglieder stiegen auf das Podium, wo gerade die Eröffnungsrede gehalten wurde. Sie rissen sich zuvor die Kleider vom Leib und hatten sich mit Handschellen aneinandergekettet. Mit erhobenen Armen riefen sie Parolen gegen enorme Staudammprojekte und die Privatisierung des Wassers. In Abständen von wenigen Minuten seilten sich weitere AktivistInnen der Gruppe vom Balkon ab, ketteten sich an die Sitze und riefen Parolen, warfen Stinkbomben und störten die Rede immer wieder mit lautstarkem Protest.

Aktuelle Situation in Navarra

Zwei Frauen des Kollektivs, die ebenfalls aufgrund von Sabotage von 34 Baumaschinen zu drei Jahren Knast verurteilt werden sollen, werden momentan unterstützt von einer breiten Kampagne von Frauen(vorwiegend aus dem Baskenland und ein Teil aus der BRD), die sich selbst schriftlich vor Gericht zu der Aktion bekennen. Das endgültige Urteil wird im April/ Mai 2000 erwartet.

Bis jetzt ist die Hauptstaumauer fertiggestellt. Mittlerweile wurde der Staudamm allerdings nachträglich für legal erklärt. Betroffene Naturschutzgebiete können jetzt überflutet werden. 

Zur Zeit arbeiten sich Holzfällertrupps unter starker Präsenz von Sicherheitskräften von Itoiz flußaufwärts vor und roden das gesamte Gebiet. Nachts gibt es keinen Polizeischutz. Im Frühsommer ist voraussichtlich das Dorf Artozki erreicht, in dem noch drei Familien wohnen, die dann evakuiert werden müssen.

In dem Gebiet liegen außerdem vier besetzte Dörfer, von denen zwei akut räumungsbedroht sind. 

Trotz der fortschreitenden Fertigstellung des Baus ist von einem Abflauen des Widerstandes nichts zu spüren. Im Gegenteil, Mitte Mai findet in Navarra ein dreitägiges Widerstandscamp statt, zu dem UnterstützerInnen aus ganz Europa erwartet werden.

Zum Camp:

Actions bisher:
13.5. Baustellenspaziergang mit Zwischenstopps, nachts Konzert
14.5. Demo in Aoiz
Möglich sind zum Beispiel Besetzungen und das Stören und Verhindern der Fällungsarbeiten