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Sabotage von 34 Baumaschinen in Navarra / Baskenland
3 Jahre Knast drohen zwei Frauen als Antwort auf den Widerstand gegen das illegale Staudamm-ProjektI
n der Nacht vom 21.9.98 zum 22.9.98 sabotierten zwei Frauen des Kollektivs "Solidari@s con Itoiz" 34 Baufahrzeuge und -maschinen auf einer Strecke von 13 km. Die Aktion richtete sich gegen das Staudammprojekt von Itoiz in Navarra (Baskenland). Die Talsperre, die eine Staumauer in Höhe von 135 m und eine Länge von 800 m hat, soll einen See von einer Fläche von ca. 1100 ha und einer Länge von 35 km, stauen. Das Resultat dieses monströsen Projektes wäre die komplette Versenkung von neun Dörfern, sechs weiteren die betroffen wären und die totale Zerstörung von drei Naturschutzgebieten, sowie von zwei Vogelschutzgebieten. Die Bewässerung der Agrargebiete des trockenen Südens Navarras als Rechtfertigung des Staudamms ist eine verlogene Verdeckung der wahren Interessen, die hinter diesem Projekt stehen: Die Sicherung der Wasserversorgung der katalanischen Industrie, der Tourismusbranche und der damit in Verbindung stehenden Golfplätze (ein Golfplatz am Mittelmeer verbraucht täglich 3 Millionen Liter Wasser!). Die Legalität des Projektes war von Beginn an ungeklärt, trotzdem begannen am 3.Mai 1993 die Arbeiten und wurden auch nach dem Urteil des Nationalen Gerichtshofes im September 1995, demnach das Projekt als "nichtig und illegal" erklärt wurde, fortgesetzt. Mittlerweile ist der Staudamm fertiggestellt. Seit dem Beschluß des Baus 1985 formierten sich in Navarra verschiedene Widerstandsgruppen, so auch das Kollektiv Solidari@s con Itoiz , das seit 1995 mit dem Mittel der ACCION DIRECTA gegen das Projekt kämpft. Die Aktionen der Solidari@s sind immer öffentliche und friedliche Aktionen, die auf spektakuläre Art durchgeführt werden und damit viel Aufsehen erregen. In diesem Zusammenhang haben sich zwei Frauen der Gruppe entschlossen eine Frauenaktion im Rahmen des Kollektivs durchzuführen. Mehr als 60 Wachschützer von privaten Firmen und Guardia Civil und die gesamte militärische Abriegelung des Gebietes mußten sie dabei ungesehen umgehen. Aufgrund der großen Gefahr des "erwischt Werdens" konnten sie nicht vorher die Presse informieren, wie es sonst bei den Aktionen üblich ist. Auf einer Strecke von 13 km Landstraße, die durch zwei Täler führt sabotierten sie 34 Maschinen, indem sie winzige Metallteile in den Öltank füllten oder Maschinenteile so anfeilten, daß sie bei Benutzung abbrachen. Aufgrund der 20 minütigen Prügel, die 8 Mitglieder des Kollektivs bei der vorherigen Aktion des Kappen der Kabel ( s. Internetseite) von privaten Wachposten unter den Augen der Guardia Civil erlitten, lieferten sie sich nicht an Ort und Stelle der Polizei aus, wie es sonst immer bei den Aktionen der Fall ist, sondern stellten sich erst am nächsten morgen im Kommissariat. Dort wurde ihnen zunächst nicht geglaubt, da die Baufirma versuchte, die Aktion zu vertuschen. Aufgrund der enormen Pressenachfragen gelang es ihnen allerdings nicht, die Aktion der Öffentlichkeit geheimzuhalten. Die Frauen verbrachten zwei Tage im Knast, wo sie ständigen Demütigungen der Guardia Civil ausgesetzt waren. Die größte Demütigung und die Tragik der Aktion besteht jedoch darin, daß bis heute von vielen Seiten in Frage gestellt wird, daß sie diese Aktion durchgeführt haben, was vor allem durch bestimmte Medien provoziert wurde. Dort wird behauptet, daß es schließlich nicht möglich ist, daß Frauen ein solches technisches Geschick haben und zusätzlich 13 km bergab, bergauf mit dem dazu benötigenden Material zurückgelegt haben können. Letztendlich wird ihnen unterstellt, jemanden decken zu wollen. Die strafrechtlichen Folgen haben jedoch natürlich sie zu tragen: 3 Jahre Knast (ohne Bewährung) und eine Geldstrafe von 413 000 000 pts. ( ca. 5 000 000 DM) ist die momentan geforderte Strafe. Diese Forderung ist ungewöhnlich hart und stellt eine erneute Verschärfung der Repressionen gegen das Kollektiv dar. Normalerweise ist auf Sachbeschädigung eine Strafe von 2 Jahren Knast auf Bewährung ausgesetzt, die Härte wird mit politischen Motiven, die zur Tat geführt haben, begründet. Das endgültige Urteil wird im April gefällt.
Momentan arbeiten verschiedene Frauen(kollektive) im Baskenland an einer Solidaritätskampagne von Frauen und würden sich freuen über weitere Unterstützung von anderen Frauen(kollektiven). Eine der Aktionen dieser Kampagne ist die Übergabe von Unterschriftenlisten von Frauen die sich mit ihnen solidarisieren, indem sie erklären an der Aktion teilgenommen zu haben. Die Frauen, die unterschreiben, haben keinerlei strafrechtliche Verfolgung zu befürchten, da dies eine rein symbolische Aktion ist. Wenn ihr euch an der Kampagne beteiligen wollt, unterschreibt die spanischen Listen und schickt oder bringt sie persönlich vorbei bis zum 14. März 2000 an die untenstehende Adresse in Berlin oder bis zum 16. März 2000 an die Kontaktadresse in Euskal Herria (Baskenland). 

Der 17. März 2000 ist Aktionstag für die betroffenen Frauen in Navarra, denkt euch was aus !
Werdet aktiv!
Solidarität mit den betroffenen Frauen! 
Solidarität mit den Solidari@s con Itoiz! 

Genauere Informationen über das Projekt und über das Kollektiv und die Aktionen der Solidari@s 
con Itoiz ( u.a. die Aktionen in Berlin im Rahmen der Europatour)unter:
- http://wvw.nadir.org/nadir/initiativ/itoiz
- http://www.s-o-s-itoiz.org.uk/
- http://www.eusnet.org/partaide/solidarios/home.htm
- http://www.tmcrew.org/int/itoiz/index.htm

in der BRD
solidari@s con solidari@s berlin
c/o VEB7
Brunnenstr.7 (B-Flügel)
10119 Berlin 

email: solidarias@gmx.de
 

Kontakt im Baskenland:
Solidari@s con Itoiz 
Pk.: 393 
31080 Iruña 
Baskenland / Spanien 

email: Solidarios@ythis.zzn.com