PRESSEERKLÄRUNG
vom 6. April 2001
Das hochgefährliche
ITOIZ-Staudammprojekt im Baskenland steht unmittelbar vor der Flutung
Gerichtstermin: Do., 6.April
2001,9:00 h, Amtsgericht Moabit, Turmstr., Raum B 136
Heute steht der Berliner
ROBIN WOOD-Aktivist Alexander Gerschner wegen Hausfriedensbruchs
auf dem Gelände des
Fernsehturms am Alexanderplatz vor Gericht. Im Februar 2000 führte
er
zusammen mit baskischen
Umweltschützern der Gruppe SOLIDARIOS CON ITOIZ eine
spektakuläre Aktion
in 60 Metern Höhe am Fernsehturm durch. Die Aktivisten forderten den
Stopp
des ITOIZ-Stauseeprojektes
im Baskenland.
Die spanischen verantwortlichen
Behörden haben im Februar entschieden, das Aufstauen der
Flüsse l rati und Urrobi
mittels der bei ITOIZ errichteten Talsperren endgültig einzuleiten
und damit
die Anlage in Betrieb zu
nehmen. Diese Entscheidung geschieht ungeachtet des kürzlich
erschienen Sicherheitsgutachtens,
verfaßt von einem international berufenen Professor der
Ingenieurswissenschaften,
demzufolge mit der Inbetriebnahme von ITOIZ höchste Risiken
verbunden sind. Diese Risiken
würden in anderen EU-Ländern zum Stopp des Projektes führen.
Professor Arturo Rebollo
Alonso, Autor des Gutachtens, welches seit November großes Aufsehen
in der spanischen Öffentlichkeit
erregt hat, führt "sieben katastrophische Risiken" an, von welchen
jedes einzelne einen Stopp
des ITOIZ-Projektes rechtfertigen würde. Einer der schwerwiegendsten
Risikofaktoren ist die Instabilität
des Untergrundes der grpßeren der beiden Talsperren in
Kombination mit der Tatsache,
daß sich flußabwärts direkt am Ufer das Atomkraftwerk
ASCÖ
befindet. Bei einem Bruch
der Talsperre, den Prof. Rebollo für wahrscheinlich hält, droht
neben der
Verwüstung des gesamten
Flußlaufes bis zum Mittelmeer und dem sicheren Tod tausender
Menschen der atomare GAU
in Ascö.
SOLIDARIOS CON ITOIZ fordern,
die Inbetriebnahme der Talsperren in ITOIZ aufzuhalten, bis
eine internationale Expertenkommission
die Sicherheit des Stauseeprojekts erneut untersucht hat.
Der von Prof. Rebollo vorgelegte
Bericht beinhaltet die zuvor zu ITOIZ erstellten
Sicherheitsgutachten, unter
anderem eine vom spanischen Umweltministerium in Auftrag
gegebene Risikostudie, die
das Projekt mit "maximalem Risiko" behaftet sieht. Antonio Casas,
Direktor des Institutes
für Geologie an der Universität von Zaragoza hatte vor einigen
Jahren
schon ein Gutachten vorgelegt,
welches auf mögliche "katastrophale Folgen" einer Inbetriebnahme
der Talsperren hinweist.
Die Motive für die
unbedingte Inbetriebnahme von ITOIZ waren immer unklar und umstritten;
lokale
Initiativen kämpfen
seit 17 Jahren gegen das Projekt. In der Vergangenheit war ITOIZ mit schwerer
Korruption auf höchster
Ebene verbunden: Ein ehemaliger Ministerpräsident von Navarra und
ein
ehemaliger spanischer Bauminister
verbüßten Haftstrafen wegen des Schmiergeldempfangs von
an ITOIZ beteiligten Baufirmen.
Die Ausdauer des Widerstands gegen das Projekt hat dafür
gesorgt, daß ITOIZ
eins der meistdiskutierten Umwelt-Themen im spanischen Staat geworden ist.
Der Widerstand hat Großdemonstrationen
mit mehr als 15.000 Teilnehmerinnen organisieren
können. Lokale Aktivistinnen
wurden wegen Gewaltfreier Direkter Aktionen gegen den ITOIZ-
Staudamm mit mehrjährigen
Haftstrafen belegt.
Letzten Winter tourten SOLIDARIOS
CON ITOIZ durch Europa, um mit spektakulären Aktionen
Informationen zum Thema
zu verbreiten. Dabei erkletterten sie bekannte Baudenkmäler, wie das
Brandenburger Tor in Berlin
und den St.-Petersdom im Vatikan. Die Aktivistinnen erreichten
massive internationale Unterstützung,
welche u.a. zur erfolgreichen Organisation eines
Internationalen Widerstandscamps
im Baskenland und zahlreichen Solidaritätsaktionen in Europa
geführt hat.
Bei der deutschsprachigen
Kampagnengruppe gibt es ein Dossier mit Informationen zu Professor
Rebollos Gutachten, dem
AKW in Ascö und der Arbeit der Gruppe SOLIDARIOS CON ITOIZ. e-
mail: solidarias@gmx.de.
Informationen auch auf der Homepage des www.infoladen-daneben.de.
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