Für eine linke Strömung

3.März 2007: kein Heldengedenken in Halbe

antifa ag, 28.01.2007

Am 3.März 2007 wollen Nazis aus der gesamten BRD und Europa in das Dörfchen Halbe bei Berlin kommen.

Auf dem Waldfriedhof liegen 23.000 deutsche Soldaten. SS- und Waffen-SS Angehörige, Volkssturmmänner, und Hitlerjungen, die in der letzten großen Kesselschlacht des 2. Weltkrieges lieber sterben wollten, als sich den Befreiern der Roten Armee zu ergeben und so ihr Leben zu retten.

Was passiert in Halbe?

Auf dem Waldfriedhof liegen 23.000 deutsche Soldaten. SS- und Waffen-SS Angehörige, Volkssturmmänner und Hitlerjungen, die in der letzten großen Kesselschlacht des 2. Weltkrieges lieber sterben wollten, als sich den Befreiern der Roten Armee zu ergeben und so ihr Leben zu retten.
Der Aufmarsch in Halbe hat für die Neonazis immense symbolische Bedeutung. Wie im fränkischen Wunsiedel oder beim Naziaufmarsch anlässlich der Bombardierung Dresdens 1945 sehen sie hier die Möglichkeit, unter dem Deckmantel eines Trauermarsches offen an nationalsozialistische Traditionen anzuknüpfen und zu verherrlichen.
Unter dem Schlachtruf „Straße frei der deutschen Jugend“ wird für den braunen Nachwuchs hier eine nationalsozialistische Erlebniswelt inszeniert. So sollen nicht nur nationalsozialistische Traditionen gepflegt werden, sondern darüber hinaus emotionale Bindungen geschaffen werden, um die Herausbildung einer nationalsozialistischen Identität zu befördern. Zusätzlich vermitteln diese Aufmärsche Stärke und Zusammenhalt. Durch den überregionalen, oftmals internationalen Charakter dieser Veranstaltungen wird dieser Eindruck verstärkt. Hier ergeben sich für die Nazis Möglichkeiten Kontakte zu knüpfen, die wiederum die Zusammenarbeit über einzelne Großveranstaltungen hinaus fördern.


Nazis in Halbe 1990 – 2006

Schon in den Jahren 1990 und 1991 versammelte sich die militante Naziszene der Bundesrepublik am „Volkstrauertag“ in Halbe. Danach wurde der Naziaufmarsch bis zum Jahr 2002 verboten. 2003 fand das „Heldengedenken“ mit etwa 700 Teilnehmern unter dem Motto „Ruhm und Ehre dem deutschen Frontsoldaten“ wieder statt. Am 12. November 2005 waren es dann schon über 1.700 Nazis, die sich in Halbe versammelten.
Bis 2004 blieb die Antifa bei den Protesten gegen die Naziaufmärsche weitgehend unter sich.
Aber seit dem 12. November 2005 haben auch BürgerInnen aus Halbe und Umgebung, Verbände und Parteien aus dem Land Brandenburg den Protest gegen die Nazis für sich entdeckt. Der Naziaufmarsch konnte durch eine Blockade der Naziroute verhindert werden.
Am 11. März 2006 jedoch sicherte die Brandenburger Polizei den störungsfreien Ablauf des Naziaufmarsches unter Führung des Hamburger Neonazikaders Christian Worch. Dieses Jahr könnte sich dieser Vorgang wiederholen. Am Volkstrauertag 2006 konnten die Nazis auf Grund der „Tag der Demokraten“ nicht in Halbe, sondern `nur` in Seelow ihr „Heldengedenken“ durchführen. Aus diesem Grund weichen die Nazis nun auf den ursprünglichen Termin des Heldengedenkens , 5 Wochen vor Ostern, aus.


Kein Nazi-Wallfahrtsort

Ein jährliches Treffen von über 1.000 Nationalsozialisten, auf dem offen der Nationalsozialismus verherrlicht wird, können wir nicht hinnehmen. Halbe könnte der größte Neonazi-Wallfahrtsort in Deutschland werden, insbesondere wenn er als Ersatz für den so genannten „Rudolf-Hess-Marsch“ in Wunsiedel herhalten muss, der verboten wurde. Verhindern kann dies nur ein breites antifaschistisches Bündnis, ohne Berührungsängste mit einem solidarischen Miteinander aller Formen von Protest und Widerstand. Der Naziaufmarsch im fränkischen Wunsiedel wurde nach einer langen Kampagne verhindert. So soll es auch in Halbe sein.

Am 3. März 2007 – auf nach Halbe!!

Antifaschistische Kundgebung ab 10.00 Uhr

Baruther Str. / Teichmannstr.

Faschismus ist keine Meinung, sondern ein Verbrechen!

Berlin-Brandenburger Bündnis NS-Verherrlichung stoppen!

Infos: www.redhalbe.de.vu / Kontakt:  halbe-sachen@gmx.de