Im Dezember 1991 veröffentlichte eine Gruppe der Revolutionären Zellen eine mehrseitige Erklärung.
Die Ermordung von Gerd Albartus durch eine palästinensische Gruppe veranlaßte sie zu einer Reflexion ihrer Politik, ausgehend von der Entführung einer Air-France-Maschine nach Entebbe durch ein Kommando, dem die RZ-Mitglieder Brigitte Kuhlmann und Wilfried Böse angehörten.
Nach ihrer Einschätzung führte diese Aktion zu einem nie aufgearbeiteten Bruch innerhalb der Revolutionären Zellen. Sie fordern eine Neubestimmung internationalistischer Politik und eine Debatte über das Verhältnis von Antisemitismus und Antizionismus in der deutschen Linken.
Einen Monat später erschien in der Zeitschrift »Konkret« der Text einer anderen Gruppe der Revolutionären Zellen, die ankündigte, ihre »bisherige Form des militanten Widerstands in der Region« aufzugeben. Auch diese Gruppe reflektiert die Politik und Praxis der RZ seit ihrem Bestehen und geht vor allem auf das Mißlingen der Flüchtlingskampagne seit Mitte der 80er Jahre ein.
Andere Gruppen der RZ nahmen zu diesen Texten Stellung und kritisierten sie zum Teil heftig: Eine Gruppe aus dem Rhein-Main-Gebiet mit dem Text »Wenn die Nacht am tiefsten ist der Tag am nächsten«, ebenso eine »RZ - Tendenz für die internationale soziale Revolution«.
Das - bisher - letzte Papier aus dem •Traditionszusammenhang der Revolutionären Zellen ist eine zweite Stellungnahme der Gruppe, die die Erklärung zum Tod von Gerd Albartus veröffentlich hat.
Auf den folgenden Seiten finden sich diese fünf Texte. Gleichzeitig soll aber auch auf andere Diskussionsbeiträge innerhalb der radikalen Linken verwiesen werden, die im Literaturanhang bibliographiert wurden.
Die Anmerkungen zu diesem Kapitel befinden sich im Buch auf Seite 686 ff.