Dieses Dokument ist Teil des Buches Wie geschmiert - Rüstungsproduktion und Waffenhandel im Raum Hamburg, 1998
Hauptsitz: 86153 Augsburg, Stadtbachstr.
1
Service-Center: 20457 Hamburg (Steinwerder), Rossweg 6
Die MAN B & W Diesel AG, die in Augsburg rd. 3.000 Beschäftigte beim Bau von Grossdieselmaschinen und Turboladern beschäftigt, gehört zu 100 Prozent zum Münchner MAN-Konzern. Das Servicenetz von MAN B & W umfasst weltweit 150 Stützpunkte.
Das Hamburger Zweigwerk hat jahrzehntelang Motoren von Kriegsschiffen der Bundesmarine gewartet, überholt und repariert. Die Bundeswehr-Aufträge sind aufgrund der Einführung von Kriegsschiffen mit anderen Antriebssystemen (Gasturbinen, MTU-Dieseln) inzwischen weitgehend ausgelaufen. Da aber die Bundesregierung mehrere Kriegsschiffe mit MAN-Motoren an Griechenland und die Türkei abgegeben hat, erhält das Service-Center Rossweg jetzt von den Seestreitkräften dieser Länder Aufträge zur Ersatzteillieferung bzw. zur Instandsetzung.1
Das Service-Center am Rossweg ist der Rest des grossen MAN-Komplexes, er 1939-42 für die Kriegsmarine im Hamburger Hafen errichtet wurde. Nach der ursprünglichen Planung sollten in den sechs MAN-Hallen Dieselmotoren für riesige Schlachtschiffe gebaut werden; wegen der Konzentration auf den U-Boot-Krieg wurden dann aber bis zum Kriegsende Dieselmotoren für U-Boote hergestellt.2 Trotz Demontage konnte MAN die Hallen ab 1955 wieder in vollem Umfang zum Bau und zur Reparatur von Schiffsdieseln nutzen. Seit etwa 1969 - damals beschäftigte MAN in diesem Werk noch über 2.100 Menschen - hat das Unternehmen die Zahl der Arbeitsplätze immer weiter abgebaut und bis 1983 den Kessel- und Motorbau eingestellt; nur der Reparaturbetrieb blieb. Der grösste Teil er früheren MAN-Hallen wird heute von verschiedenen Hafenbetrieben zur Lagerung von Kaffee, Kakao, Getreide u.a. genutzt.
Anmerkungen: