Frankfurter Rundschau, 11.1.2000 Bremen: Justiz sieht PKK-Befehl hinter Mord an Kurden stg BREMEN, 10. Januar. Hinter einem Mord an einem kurdischen Liebespaar in Bremen steckt nach Ansicht der Staatsanwaltschaft die verbotene Kurdenpartei PKK. Ein 23-jähriger querschnittsgelähmter PKK-Aktivist war im August 1999 gemeinsam mit seiner 18-jährigen Freundin ermordet worden. Bald darauf wurden drei Männer aus dem PKK-Umfeld als mutmaßliche Täter verhaftet. Einer von ihnen legte nach Angaben der Justiz ein Geständnis ab, ohne jedoch ein klares Tatmotiv anzugeben. Bei weiteren Ermittlungen hat die Staatsanwaltschaft jetzt "Anhaltspunkte" dafür gefunden, dass "ranghohe Funktionäre" der PKK in den Doppelmord "verstrickt" sein könnten. "Das Tatmotiv lag vermutlich darin, dass die Beziehung zwischen den beiden Getöteten aufgrund deren Funktion in der PKK von Funktionären dieser Organisation als nicht hinnehmbar betrachtet worden ist", erklärte die Behörde. Dem Vernehmen nach gilt es bei der PKK als Verrat, wenn sich Aktivisten an Lebenspartner binden und damit nicht mehr voll für die Partei bereitstehen. |