Lycos.de, 16.1.2000 Iran will kurdischen Rebellen keinen Schutz bieten Vorwurf des türkischen Ministerpräsidenten zurückgewiesen Teheran (AP) Iran hat am Sonntag den Vorwurf des türkischen Ministerpräsidenten Bülent Ecevit zurückgewiesen, das Land biete kurdischen Rebellen Schutz. «Die Türkei hat eigene innenpolitische Probleme, die sie Quellen außerhalb der eigenen Grenzen zuschreiben will», schrieb die Zeitung «Teheran Times» unter Berufung auf einen Gewährsmann im Außenministerium. Ecevit erklärte am Samstag vor Journalisten, viele Mitglieder der kurdischen Arbeiterpartei PKK hätten in Iran Zuflucht gefunden. Er wolle dieses Thema bei einem Treffen mit dem iranischen Außenminister Kamal Charrasi besprechen, der am Montag in der Türkei erwartet wurde. «Wir werden unser Unbehagen bezüglich dieses Themas ausdrücken. Wir werden um effektivere Maßnahmen bitten», sagte Ecevit. Im August hatte Iran unter dem Druck der Türkei zugestimmt, gemeinsam mit dem Nachbarland gegen die Kurden vorzugehen. Aus Kreisen des türkischen Geheimdiensten verlautete, viele Rebellen, die sich auf Anweisung des inhaftierten PKK-Führers Abdullah Öcalan aus der Türkei zurückzögen, seien nach Iran, Irak und Armenien geflüchtet. Das türkische Militär ging unterdessen mit einer militärischen Offensive in der östlichen Provinz Tunceli massiv gegen kurdische Rebellen vor, nachdem diese in der vergangenen Woche sechs Sicherheitskräfte getötet hatten. Die Zeitung «Sabah» berichtete, die Operation werde vom Stabschef der Armee, General Necdet Timur, geleitet und richte sich gegen etwa 160 Rebellen, die sich in den Bergen versteckt hielten. Das Militär bestätigte die Offensive, gab aber keine weiteren Einzelheiten bekannt. Es wurde vermutet, dass die Rebellen einer Gruppe angehören, die den von Öcalan ausgerufenen Waffenstillstand ablehnt. |