Mittelbayerische Zeitung, 22.1.2000 Türkei will angeblich weniger als 1000 Panzer Konzept soll nach Bau von 250 Panzern geprüft werden Die türkische Armee erwägt nach einem Zeitungsbericht vom Freitag, weit weniger als die bisher geplanten 1000 Kampfpanzer zu kaufen. Die ausländischen Herstellerfirmen, darunter das deutsche Unternehmen Krauss-Maffei-Wegmann, wollten eine bindende Zusage über den Bau von 1000 Panzern, die die Türkei aber nicht geben könne, zitierte die englischsprachige "Turkish Daily News" einen Gewährsmann beim türkischen Militär. Nach der Fertigstellung der ersten 250 Panzer solle das Konzept überprüft werden. Krauss-Maffei-Wegmann hatte einen Leopard-Panzer zu Erprobung in die Türkei geschickt. Die Entscheidung zur Entsendung dieses "Probepanzers" hatte im vergangenen Herbst eine Krise in der Berliner Koalition ausgelöst. Laut "Turkish Daily News" überlegen die türkischen Militärs, einen Teil der für das Panzergeschäft veranschlagten 13 Milliarden Mark aus dem Projekt herauszulösen. Mit dem Geld wolle die Türkei in ein amerikanisch-israelisches Vorhaben zur Entwicklung einer Rakete einsteigen. Nach den bisherigen Planungen sollen die neuen Kampfpanzer in einem Joint Venture zwischen der Türkei und einem der vier ausländischen Herstellerfirmen gebaut werden. Neben Krauss-Maffei bewerben sich Firmen aus den USA, Frankreich und der Ukraine um den Großauftrag. Nach der halbjährigen Erprobung der Panzer in der Türkei soll Mitte Juli die Entscheidung fallen, welcher Panzer für die türkische Armee angeschafft werden soll. Der deutsche Leopard gilt als einer der Favoriten. |