Hamburger Abendblatt, 25.1.2000 55 Tage Hungerstreik - inhaftierte Kurden machen weiter Ein in einem Hamburger Gefängnis einsitzender Kurde und zwei seiner Sympathisanten wollen ihren Hungerstreik auch nach 55 Tagen fortsetzen. Der wegen Mordes und Geiselnahme zu lebenslanger Haft verurteilte Mann verweigert seit knapp zwei Monaten jede Nahrungsaufnahme und will damit gegen die seiner Ansicht nach unzumutbaren Haftbedingungen protestieren. Seine beiden Landsmänner kämpfen nach eigenen Angaben für "ein Ende der menschenunwürdigen Isolationshaft unseres Freundes". Dem 34-Jährigen geht es nach Angaben einer Justizsprecherin vom Montag gesundheitlich gut. Er werde täglich von einem Arzt untersucht. Auch die beiden anderen Kurden würden medizinisch versorgt, hieß es aus der Hamburger Justizbehörde. Der Mann hatte gegen das Urteil vom November vergangenen Jahres Revision eingelegt und sitzt seitdem abgeschirmt von anderen Häftlingen in Untersuchungshaft. Er befindet sich nach Angaben der Hamburger Justiz jedoch nicht in Isolationshaft. Bei dem Mann handelt es sich um einen Funktionär der verbotenen linksextremen Organisation DHKP-C. Mehrere Zuschauer hatten am vergangenen Mittwoch in einer Sitzung der Bürgerschaft Spruchbänder entrollt und die Freilassung des Inhaftierten gefordert. (dpa)
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