web.de, 26.1.2000 Kompromisskandidat für Leitung der UN-Mission in Irak Ehemaliger IAEA-Chef Hans Blix im Gespräch - Nominierung von Ekeus scheiterte an Widerständen im Sicherheitsrat New York (AP) Im Streit um die Leitung der neuen UN-Mission in Irak zeichnet sich ein Kompromiss ab: Als Kandidat ist jetzt der ehemalige Leiter der Internationalen Atomenergiebehörde (IAEA), der Schwede Hans Blix, im Gespräch. Der Vorschlag von UN-Generalsekretär Kofi Annan, dessen Landsmann Rolf Ekeus erneut mit der Aufgabe zu betrauen, war auf den Widerstand Russlands, Chinas und Frankreichs gestoßen. Blix habe das richtige Profil für die Leitung der Mission zur Überprüfung der irakischen Rüstungsprogramme, sagte am Dienstag ein Sprecher des französischen Außenministeriums. Blix leitete die IAEA, bis er 1997 in den Ruhestand ging. Amerikanische Diplomaten haben signalisiert, dass Blix auch die Zustimmung der USA finden könnte. Die Waffeninspektionen der Vereinten Nationen im Anschluss an den Golfkrieg von 1991 sind seit mehr als einem Jahr unterbrochen. Im Dezember 1998 kündigte die irakische Regierung die Zusammenarbeit mit den Rüstungskontrolleuren auf, nachdem das Land vier Tage lang von amerikanischen und britischen Flugzeugen bombardiert worden war. Um einen Weg aus der Sackgasse zu bahnen, richtete der Sicherheitsrat der Vereinten Nationen im Dezember vergangenen Jahres eine neue Kommission zur Wiederaufnahme der Rüstungskontrollen in Irak ein. Von dieser Mission hängt auch die von Russland, China und Frankreich befürwortete Aufhebung der UN-Sanktionen gegen Irak ab.
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