Neue Züricher Zeitung, 1.2.2000 Prozess gegen inhaftierte Juden in Iran angekündigt Teheran, 31. Jan. (dpa) Über sieben Monate nach ihrer Festnahme soll 13 Juden in Iran wegen des Vorwurfes der Spionage für Israel und die USA der Prozess gemacht werden. Dies gaben die Justizbehörden am Montag in Teheran nach Angaben des Radiosenders Payam bekannt. Das Verfahren beginne in wenigen Wochen, meldete der Sender. Im Falle eines Schuldspruchs droht den Angeklagten die Todesstrafe. Sie waren im Juni 1999 in Shiraz mit sieben anderen Iranern festgenommen worden. Aussenminister Kharrazi hat als Reaktion auf internationale Kritik nach der Verhaftung wiederholt festgehalten, dass die Festnahme der Juden nichts mit ihrer Religion zu tun habe. Das Recht gelte in Iran ohne Unterschied für alle Bürger. Für die Freilassung der jüdischen Iraner hat sich unter anderem das Europäische Parlament im vergangenen September ausgesprochen. In Iran leben nach Angaben der Iranischen Jüdischen Gesellschaft etwa 35 000 Juden, davon allein 25 000 in Teheran. |