Gelnhäuser Tageblatt, 2.2.2000 Genf: Zypern-Gespräche in der Sackgasse Streit um Anerkennung der türkischen Republik im Norden GENF (AP). Die von den Vereinten Nationen vermittelten Gespräche über eine Wiedervereinigung Zyperns stecken in einer Sackgasse. Der türkisch-zyprische Anführer Rauf Denktasch bekräftigte am Dienstag seine Forderung nach einer offiziellen Anerkennung seiner Republik im Norden der Mittelmeerinsel. Der griechisch-zyprische Präsident Glafkos Klerides erklärte dagegen, wenn Denktasch an dieser Forderung festhalte, werde es bei den Verhandlungen in Genf kaum Fortschritte geben. Am Montag hatte sich UN-Generalsekretär Kofi Annan zu getrennten Gesprächen mit Klerides und Denktasch getroffen. Denktasch will erst nach der offiziellen Anerkennung des türkischen Teils direkt mit seinem Kontrahenten sprechen. Klerides bezeichnete das Interesse der EU und der USA an einer Lösung der Zypernfrage als ermutigend. Grundlage der Genfer Gespräche seien die Resolutionen des Weltsicherheitsrates, die eine Wiedervereinigung der Insel in Form eines zweiteiligen Bundesstaates anstreben. Zypern ist seit der türkischen Invasion von 1974 geteilt. Die Türkei hat rund 35.000 Soldaten in dem nördlichen Drittel der Insel stationiert. Die türkisch-zyprische Republik wird lediglich von Ankara anerkannt.
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