Die Presse (Wien), 3.2.2000 Saddam baut Waffenfabriken wieder auf Laut US-Geheimdiensten ist der Irak bereits wieder dabei, Produktionsstätten für Massenvernichtungswaffen aufzubauen. WASHINGTON (ag.). Der Irak hat im vergangenen Jahr mehrere militärische und industrielle Anlagen wiederaufgebaut, die bei amerikanischen und britischen Angriffen Ende 1998 zerstört worden waren. Einen entsprechenden Bericht der "New York Times" hat das US-Außenministerium nun bestätigt. Nach den Angaben des State Department liegen Satelliten-Aufnahmen und andere geheimdienstliche Erkenntnisse vor, denen zufolge auch Anlagen zur Herstellung von chemischen Waffen und von weitreichenden Raketen errichtet wurden. Die USA seien darüber besorgt, erklärte Außenamtssprecher James Foley. Solange Inspektoren der UNO ihre Arbeit im Irak nicht fortsetzen könnten, würde sich an den irakischen Aktivitäten auch nichts ändern. Das Regime von Saddam Hussein weigert sich aber beharrlich, mit der neuen UN-Abrüstungskommission für den Irak (Unmovic) zusammenzuarbeiten. Der "New York Times" zufolge sind Ende 1998 bei amerikanischen und britischen Luftangriffen sowie während der Flüge zur Kontrolle der Flugverbotszonen bis zu 100 irakische Einrichtungen zerstört worden. Zwölf davon seien Anlagen gewesen, die nach Vermutungen der USA der Produktion von chemischen oder biologischen Waffen gedient hätten.
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