taz, 9.2.2000

Polizei ignorierte Zeugen

Kritik an Ermittlungen gegen Kurden

Der Strafverteidiger der Kurden, die im Februar 1999 das israelische Generalkonsulat gestürmt haben, wirft der Polizei einmal mehr schlampige Ermittlungen vor: Ein Jahr nach den Schüssen würden immer noch Augenzeugen auftauchen, die bisher von der Polizei weder ermittelt noch vernommen wurden, erklärte Rechtsanwalt Volker Ratzmann.

Nachdem sich herausgestellt habe, dass eine Videodokumentation der Polizei nicht zu den Ermittlungsakten gelangt war, zeige sich nun, dass Augenzeugen des Umweltbundesamtes nicht befragt worden seien. Nach Darstellung der Verteidigung soll der betreffende Mitarbeiter der Behörde die Aktion vor dem Generalkonsulat fotografiert haben. Ein anderer, der das Geschehen eine Viertelstunde lang beobachtet hatte, sei ebenfalls nicht vernommen worden, so die Verteidigung. Bereits vernommene Angestellte des Umweltbundesamtes hatten mit ihren Aussagen zur Entlastung der Kurden beigetragen.

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