taz Berlin, 16.2.2000 Erneut Hungerstreik in Abschiebehaft Mit einem Hungerstreik protestieren derzeit 13 Häftlinge im Abschiebegefängnis in Köpenick gegen ihre teilweise seit mehreren Monaten andauernde Inhaftierung. Einige der aus arabischen und afrikanischen Ländern, der Türkei sowie aus GUS-Staaten stammenden Männer verweigerten schon seit mehr als zwei Wochen die Nahrungsaufnahme, sagte ein Sprecher der Berliner Initiative gegen Abschiebehaft gestern. Die Inhaftierten forderten ihre unverzügliche Freilassung. Ein Nigerianer sei nach 16 Tagen ohne Nahrung am Montag schwer krank in das Krankenhaus Köpenick eingeliefert worden. Zudem habe einer der kurdischen Häftlinge angekündigt, gegebenenfalls "bis zum Tod" weiter zu hungern. Nach Angaben der Initiative soll einer der insgesamt sechs an der Protestaktion beteiligten Kurden am Mittwoch in die Türkei abgeschoben werden, obwohl ihm dort neue Verfolgungen drohten. Inzwischen seien die Hungerstreikenden in einen anderen Trakt des Abschiebegewahrsams verlegt und von den anderen Häftlingen "streng isoliert" worden. epd |