yahoo, 22. Februar 2000, 18:42 Uhr Aufständische Häftlinge kommen vor türkisches Sicherheitsgericht Gericht in Ankara wirft 86 Gefängnisinsassen terroristische Verbrechen vor - Sollen zehn Mithäftlingen getötet haben Ankara (AP) Ein türkisches Gericht hat die Verhandlung gegen 86 aufständische Häftlinge am Dienstag einem Staatssicherheitsgericht übergeben. Dort sollen sie wegen terroristischer Verbrechen gegen den Staat angeklagt werden. Die Häftlinge haben der Anklage zufolge bei einer Revolte im September zehn Mithäftlinge getötet. Die Staatsanwaltschaft fordert die Todesstrafe für einen der Angeklagten sowie Haftstrafen von insgesamt 162 Jahren für andere. Vor dem Staatssicherheitsgericht werde möglicherweise aber die Todesstrafe für vier Häftlinge gefordert, teilte die Staatsanwaltschaft am Dienstag in Ankara mit. Die türkischen Sicherheitsgerichte wurden für Verhandlungen von Mitgliedern politischer Gruppierungen eingerichtet, denen der Umsturz des türkischen Staates vorgeworfen wird. Ein Termin für die neue Verhandlung stand zunächst nicht fest. Den 86 Häftlingen wird vorgeworfen, bei einer Revolte in der Haftanstalt Ulucanlar in Ankara versehentlich zehn Mithäftlinge erschossen zu haben. Nach Angaben anderer Insassen wurden diese jedoch von Polizisten und Gefängniswärtern getötet. Die Verhandlung stand unter strengen Sicherheitsvorkehrungen; um das Gerichtsgebäude waren laut einer Meldung der halbamtlichen Nachrichtenagentur Anatolia 2.500 Polizisten stationiert.
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