Der Spiegel online, 2.3.2000 Türkei soll Geheimdienstler aus Deutschland zurückziehen Der türkische Geheimdienst MIT soll nach dem Willen der Bundesregierung vier seiner Agenten aus Deutschland zurückziehen. Wie das Nachrichten-Magazin DER SPIEGEL in der neuen Ausgabe berichtet, stehen die Geheimdienstler im Verdacht, unter den in der Bundesrepublik lebenden Türken Spitzel angeworben und die Verfassungsschutzbehörden gezielt mit Falschinformationen beliefert zu haben. Zudem verdächtigen die Sicherheitsbehörden den türkischen Geheimdienst, Konflikte zwischen rivalisierenden türkischen und kurdischen Gruppen geschürt zu haben. Neben den vier MIT-Männern, die, als Diplomaten getarnt, in türkischen Generalkonsulaten arbeiten, sollen drei weitere Agenten, die bereits routinemäßig abgezogen worden sind, nicht in die Bundesrepublik zurückkehren dürfen. Der MIT-Chef Senkal Atasagun hatte einen für Mitte Februar geplanten Deutschlandbesuch abgesagt, nachdem er erfahren hatte, dass bei dieser Gelegenheit der Abzug seiner Agenten besprochen werden sollte. Die Bundesregierung, so der SPIEGEL, habe sich entschieden, der türkischen Seite eine möglichst geräuschlose Beilegung des Konflikts anzubieten. Zu diesem Zweck sei am vergangenen Wochenende der Geheimdienstkoordinator im Bundeskanzleramt, Ernst Uhrlau, eigens in die Türkei zu Atasagun gereist.
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