Frankfurter Rundschau, 7.3.2000 Türkei bestellt keine "Tiger"-Hubschrauber ANKARA / BERLIN, 6. März (rtr). Die Türkei wird nach Angaben von Ministerpräsident Bülent Ecevit nicht den deutsch-französischen Kampfhubschrauber "Tiger" bestellen. Hersteller Eurocopter - ein Gemeinschaftsunternehmen der DaimlerChrysler Aerospace (Dasa) und der französischen Aerospatiale Matra - sei aus dem Wettbewerb ausgeschieden, sagte Ecevit am Montag in Ankara. Die Informationen von Eurocopter seien nicht zufrieden stellend gewesen; politische Erwägungen hätten keine Rolle gespielt. Auch der US-Produzent Boeing schied aus; damit konkurrierten noch ein italienisches, ein US-amerikanisches und ein russisches Konsortium um den Auftrag. Die Grünen waren dagegen, 145 Hubschrauber in die Türkei zu liefern, hatten aber wenig Handhabe: Weil das deutsch-französische Konsortium nur zu 30 Prozent in deutschem Besitz ist, muss Frankreich die Bundesregierung lediglich konsultieren. Zuletzt hatte ein deutscher Testpanzer vom Typ "Leopard 2" an die Türkei zu einer Krise in der Berliner Koalition geführt. Später hieß es, die Test-Erlaubnis nehme nicht die Exportgenehmigung für 1000 Panzer vorweg. Kritiker fürchten, sie könnten gegen Kurden eingesetzt werden.
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