Berliner Zeitung, 7.3.2000 Deutsche Diplomaten mit PKK in Kontakt? Zeitung zitiert Vorwürfe des türkischen Geheimdienstes ISTANBUL, 6. März. Der türkische Geheimdienst hat nach dem Bericht einer Boulevard-Zeitung sechs Diplomaten der deutschen Botschaft in Ankara vorgeworfen, Kontakte zur Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) zu unterhalten. Die Vorwürfe seien bei einem Treffen des türkischen Geheimdienstchefs Senkal Atasagun mit dem Berliner Geheimdienstkoordinator Ernst Uhrlau in Ankara zur Sprache gekommen, meldete die Zeitung "Sabah" am Montag. Uhrlau sei in die türkische Hauptstadt gereist, um über den Fall von vier türkischen Agenten in Deutschland zu sprechen, die in der Bundesrepublik PKK-Anhänger aufgestachelt haben sollen. Die Bundesregierung hatte nach einem Bericht des "Spiegel" von der Türkei verlangt, diese Agenten aus Deutschland abzuberufen. Laut "Sabah" legte Atasagun bei dem Treffen mit Uhrlau Fotos und andere Beweismittel vor, um seine Vorwürfe gegen die Deutschen zu untermauern. Die Diplomaten hätten nach türkischen Informationen Kontakte zur PKK, zur pro-kurdischen Hadep-Partei sowie zu Personen und Institutionen aus deren Umfeld gepflegt. "Sabah" zufolge vereinbarten Atasagun und Uhrlau bei ihrem Treffen, auf Abberufungen von Vertretern der jeweiligen Gegenseite zu verzichten. Die türkische Regierung und die deutsche Botschaft äußerten sich nicht zu dem "Sabah"-Bericht. Die PKK ist in der Türkei ebenso wie in Deutschland verboten. Die Hadep-Partei ist offiziell legal und stellt in mehreren kurdischen Großstädten die Bürgermeister, sie ist jedoch in der Türkei ebenfalls vom Verbot bedroht. (AFP)
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