Frankfurter Rundschau, 9.3.2000 Niederlande: Tarifparteien wollen für Asylbewerber Arbeitsrecht DEN HAAG, 8. März (epd). Asylbewerber sollen in den Niederlanden nach dem Willen von Arbeitgebern und Gewerkschaften ein erweitertes Recht auf bezahlte Arbeit bekommen. Die 61 000 Asylbewerber ohne Aufenthaltsgenehmigung sollten die Möglichkeit haben, 25 Wochen im Jahr hintereinander zu arbeiten, so die am Mittwoch in Den Haag getroffene Vereinbarung der Tarifparteien. Zurzeit dürfen Asylbewerber nur in jahreszeitlich abhängigen Branchen wie etwa der Landwirtschaft für maximal zwölf Wochen im Jahr Geld verdienen. Diese Lockerung des Arbeitsverbots für Asylbewerber hatte die niederländische Regierung im vergangenen Jahr wegen des schwerwiegenden Personalmangels im Land beschlossen. Das Kabinett lehnt eine Ausweitung des Arbeitsrechts jedoch bisher ab. Wer mehr als zwölf Wochen bezahlt arbeitet, hat als Arbeitsloser Anspruch auf Arbeitslosenunterstützung.
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