Frankfurter Rundschau, 30.3.30 Dienstbier: Nato-Angriffe auf Jugoslawien waren ein Fehlschlag GENF, 29. März (ap). Die Nato sollte nach Ansicht des UN-Menschenrechtsbeauftragten für das frühere Jugoslawien, Jiri Dienstbier, den Fehlschlag ihrer Luftangriffe vom vergangenen Jahr eingestehen und Extremisten in Kosovo mit Bodentruppen bekämpfen. Das Bombardement habe keine Probleme gelöst, sondern neue geschaffen, sagte Dienstbier am Mittwoch nach der Vorstellung seines Berichts vor der UN-Menschenrechtskommission in Genf. Darin zog der frühere tschechische Außenminister eine vernichtende Bilanz des Luftkriegs. "Die jugoslawische Wirtschaft wurde vernichtet. Kosovo ist zerstört. Es gibt jetzt Hunderttausende Arbeitslose. Eine ,ethnische Säuberung' wurde durch eine andere ersetzt", sagte Dienstbier. Um das Gleichgewicht wieder herzustellen, müssten die Friedenstruppen bereit sein, gegen extremistische Kosovo-Albaner zu kämpfen. Die UCK wurde zwar offiziell aufgelöst, übe aber vielerorts die Kontrolle aus.
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