Wiesbadener Kurier, 3.4.2000 Petition für Familie Akyüz abgelehnt Anwalt will heute Eilanträge stellen WIESBADEN (hol) Die kurdische Familie Akyüz soll kein dauerhaftes Bleiberecht in Deutschland erhalten. Der Petitionsausschuss des Hessischen Landtags hat Ende vergangener Woche eine Petition abgelehnt, die der Wiesbadener Flüchtlingsrat eingebracht hatte. Wie mehrfach berichtet lebt die Familie seit 1995 in Wiesbaden, der Vater, Abdulcabbar Akyüz, war schon 1993 eingereist und wurde bereits zweimal abgeschoben, zuletzt im Februar. Alle Asylanträge der Familie waren abgelehnt worden. Vater, Mutter und der älteste Sohn hatte angegeben, sie seien verfolgt worden, nachdem sich der Vater nicht als Dorfschätzer habe rekrutieren lassen. Der Vater selbst soll sich zur Zeit nach Auskunft des Anwalts der Familie, Uwe Remus, in der Türkei versteckt halten. Remus betreut die Familie seit Anfang März. Am Wochenende bereitete er Eilanträge zur Aussetzung der Abschiebung der Familie vor, die dem Wiesbadener Verwaltungsgericht heute zugehen sollen. Remus will erreichen, dass in einer mündlichen Verhandlung eine Psychologin des Frankfurter Psycho-Sozialen Zentrums für Opfer von Folter und Gewalt gehört wird. Sie habe Gutachten erstellt, in denen der Mutter und dem ältesten Sohn Traumatisierungs-Syndrome bescheinigt werden. Wenn die Familie abgeschoben wird, fürchtet man, dass die beiden ältesten Söhne vom Militär eingezogen und dort Repressialien ausgesetzt würden. Für einen Verbleib der Familie Akyüz in Deutschland setzen sich neben dem Flüchtlingsrat vor allem die Gemeinde St. Elisabeth und die Kreuzkirchengemeinde ein, außerdem die Caritas, der Asta der Fachhochschule, Schüler von Leibniz- und Martin-Niemöller-Schule, die Lehrer der jüngeren Kinder, der Arbeitgeber eines der Söhne, und der Sportverein WFC-Phönix Breckenheim.
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