Deutsches Ärzteblatt 4.4.2000 Europarat: Vergewaltigungen als Kriegsverbrechen sühnen STRASSBURG. Die Parlamentarierversammlung des Europarats hat verlangt, systematische Vergewaltigungen von Frauen in bewaffneten Konflikten als Kriegsverbrechen und Verbrechen gegen die Menschlichkeit zu behandeln. In einer Entschließung forderten die Abgeordneten die 41 Mitgliedsländer des Staatenbundes am Montagabend auf, dafür zu sorgen, dass diese Verbrechen "angemessen" geahndet werden. Vor allem müsse sichergestellt werden, dass sich die Täter vor dem geplanten Internationalen Strafgerichtshof zu verantworten haben. Frauen, die nach einer Vergewaltigung schwanger wurden, müsse das Recht auf Abtreibung zuerkannt werden. Zugleich appellierten die Parlamentarier an die Europaratsländer, die im Juli 1998 in Rom verabschiedete Konvention für die Schaffung des Internationalen Strafgerichthofs rasch zu ratifizieren. Bisher haben dies nur sechs Länder getan: Frankreich, Finnland, Italien, Norwegen, Schweden und Österreich. Drei der 41 Europaratsländer ? die Türkei, Russland und die Republik Moldau ? haben den Text noch nicht unterzeichnet. /afp
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