Berliner Zeitung, 7.4.2000 Irak: In jedem Monat sterben 8 000 Kinder Kritik an der Uno GENF, 5. April. Die Kindersterblichkeitsrate im Irak steigt nach Angaben des irakischen Gesundheitsministers Oumid Midhat Mubarak immer weiter an. Die Auswirkungen des Programms "Öl für Lebensmittel" auf die Gesundheit der Bevölkerung sei völlig ungenügend, sagte er am Mittwoch vor Journalisten in Genf am Rande der UN-Menschenrechtskommission. Vor den wegen des Golfkriegs verhängten UN-Sanktionen seien pro Monat 540 Kinder unter fünf Jahren gestorben. Im Juli 1999 sei die Zahl auf 7 520 gestiegen und im Januar dieses Jahres auf 8 500. Mubarak warf dem UN-Sanktionsausschuss, der Importe des Irak genehmigen muss, Verzögerungen bei der Bearbeitung der entsprechenden Verträge vor. Verträge von insgesamt 1,8 Milliarden Dollar (3,6 Milliarden Mark) seien blockiert. Dies laufe dem Zweck des Programms "Öl für Lebensmittel" zuwider. Die mit den Vereinten Nationen geschlossene Vereinbarung erlaubt dem Irak trotz der UN-Sanktionen den begrenzten Ölverkauf, um vor allem Nahrungsmittel und Medikamente für die Not leidende Bevölkerung zu kaufen. Dem Minister zufolge nehmen die Fälle von Cholera, Malaria, Hepatitis und Kinderlähmung stark zu. Nach dem Einsatz von US-amerikanischen Waffen mit so genanntem abgereicherten Uran während des Golfkriegs im Irak steige außerdem die Zahl der Leukämie-Erkrankungen. (epd) |