Schweriner Volkszeitung 11.4.2000 Panzer-Lieferung an die Türkei weiter offen Kritik an geplantem Rüstungsgeschäft mit Südafrika Berlin (dpa) Die Bundesregierung wird über die umstrittene Panzer-Lieferung an die Türkei erst dann entscheiden, wenn Ankara wegen des Rüstungsgeschäfts offiziell an Deutschland herantritt. Dies erklärte ein Sprecher des Verteidigungsministeriums am Wochenende auf Anfrage. Damit reagierte der Sprecher auf einen Bericht der Zeitung "Die Welt", wonach die Lieferung der 1000 Leopard 2-Panzer an die Türkei vor dem Scheitern stehe. Das Auswärtige Amt habe dem Kanzleramt signalisiert, dass Außenminister Joschka Fischer aus Rücksicht auf die Beschlusslage der Grünen das Geschäft ablehnen würde, schreibt das Blatt. Kritik gab es unterdessen am beabsichtigten Rüstungsgeschäft mit Südafrika. Der Verkauf von vier Korvetten und U-Booten sowie die neuerdings im Gespräch befindlichen Minenräumboote würden den Haushalt Südafrikas auf eine Weise belasten, "die die weitere soziale Entwicklung des Landes gefährdet", erklärte medico-Geschäftsführer Thomas Gebauer. |