Handelsblatt 11.4.2000 Russischer Tanker bleibt unter US-Aufsicht Iran stoppt Tanker im Persischen Golf dpa MOSKAU/TEHERAN. Der im Persischen Golf aufgebrachte russische Tanker bleibt weiter unter der Kontrolle der US-Marine. Das berichtete der Kapitän der "Akademik Pustowoit" am Montag per Funk in den Heimathafen Noworossijsk, wie die russische Nachrichtenagentur Itar-Tass am Montag meldete. Im Rahmen der internationalen Überwachung der UN-Sanktionen gegen den Irak hatten Schiffe der 5. US-Flotte am vergangenen Donnerstag den Tanker unter dem Verdacht aufgebracht, er schmuggle Erdöl aus dem Irak. Nach Angaben von Itar-Tass gaben die amerikanischen Soldaten dem Kapitän die Frachtpapiere zurück, behielten jedoch die Karte, auf der die Route des Schiffes eingezeichnet ist. Anhand dieser Aufzeichnungen solle nachgeprüft werden, ob der Tanker einen irakischen Hafen angelaufen hat. Eigner der Fracht ist der Mineralölkonzern Shell. Dieser hatte bereits am Sonntag erklärt, die Ladung sei bei der staatlichen iranischen Ölgesellschaft gekauft worden. Nach Angaben des Sprechers der 5. US-Flotte, Jeff Gradeck, wurden auf der "Akademik Pustowoit" Proben der Ladung entnommen. Wenn die Experten nachweisen, dass das Öl aus dem Irak stammt, wird das Schiff weiter festgehalten und in einen der Häfen des Persischen Golfes eskortiert. Iranische Küstenwachboote stoppten nach Meldungen von Radio Teheran vom Montag am Vortag mit Warnschüssen ebenfalls einen verdächtigen Tanker, der unter Panama-Flagge lief. Schon am 1. April hatten die Iraner einen honduranischen Tanker mit Schmuggelöl aufgebracht. Zuvor hatten die USA die Iraner beschuldigt, in den Schmuggel im irakischem Erdöl verwickelt zu sein. |