Goslarsche Zeitung 18.4.2000 Menschenrechtler Birdal wird in Türkei Behandlung verweigert Istanbul/Ankara (dpa) - Der inhaftierte türkische Menschenrechtler Akin Birdal, der 1998 bei einem Attentat schwer verletzt wurde, wird angeblich im Gefängnis nicht regelmäßig behandelt. Wie die "Turkish Daily News" heute unter Berufung auf den Menschenrechtsverein (IHD) berichtete, wurde einem Physiotherapeuten vor wenigen Tagen der Zugang zum Gefängnis in Ankara verweigert. Birdal hat seit dem Attentat Probleme mit seiner rechten Hand. Die Haftstrafe war aus gesundheitlichen Gründen für mehrere Monate ausgesetzt worden. Vor wenigen Wochen musste Birdal seine Reststrafe antreten. Allerdings hatte die Türkei zugesichert, dass er auch im Gefängnis seine Behandlung fortsetzen könne. Birdal war wegen separatistischer Äußerungen zum Weltfriedenstag am 1. September 1996 und zur Weltfriedenswoche im September 1995 verurteilt worden. 1995 hatte er in einer Rede gesagt, es tobe "seit elf Jahren ein unfairer und schmutziger Krieg", weil "die Rechte der Kurden nicht anerkannt werden". Birdal ist Träger des Menschenrechtspreises 1998 der deutschen Sektion vom amnesty international. |