Kurdish Observer 19.4.2000 Schweigt nicht zu den Problemen in den Gefängnisse "Es ist möglich, die Gefangenen zu verurteilen und hinzurichten, aber es ist unmöglich, sie zur Aufgabe ihrer Überzeugungen, Gedanken und Ideale zu zwingen." Hildir Yalcin, ein Mitglied der PKK-Parteipräsidiums, rief die Regierung zu größerer Sensibilität hinsichtlich der Belange der Gefangenen auf. In einem kürzlich stattgefundenen Telefoninterview mit dem Fernsehsender MEDYA-TV erinnerte er daran, daß die üblichen Methoden der Regierung zum Umgang mit den Gefangenen nicht effektiv waren. Yalcin stellte fest, daß es seit langer Zeit Probleme in den Gefängnissen gibt, die noch immer ungelöst sind. Zuerst wurden die politischen Gefangenen als Kriminelle behandelt, anstatt ein offenes Ohr für ihren Anspruch auf grundlegende Rechte zu finden. Mehr als 10.000 Gefangene, die sich derzeit hinter Gittern befinden, sind PKK-Kriegsgefangene. Das Beharren der Regierung, diese politischen Gefangenen wie Kriminelle zu behandeln, hat zu keiner Lösung geführt. Der einzige Weg, mit den politischen Gefangenen umzugehen, ist ein Umgang mit den Ungerechtigkeiten, die sie bekämpfen. Mehr Aufmerksamkeit ist notwendig: Hidir Yalcin sagte, daß die mehr als 10.000 politischen Gefangenen aus der PKK den neuen Richtlinien folgen werden, die von der PKK und ihren UnterstützerInnen festgelegt wurden. Er fuhr fort, dass es in der Vergangenheit eine Vielzahl tragischer Zwischenfälle gab, wenn PKK-Gefangene in den Hungerstreik traten, was viele Tote zur Folge hatte. Er rief die Regierung und die Gefängnisbehörden auf, die Situation auf demokratischere Weise zu handhaben, um solche nutzlosen Tragödien in Zukunft zu vermeiden. Der Präsident sollte eine demokratische Lösung präsentieren: Im Zusammenhang mit der im Mai 2000 anstehenden Präsidentschaftswahl bemerkte Yalcin, dass der neue Präsident die Prorität auf die Lösung der kurdischen Frage legen sollte. Er fügte hinzu, daß das Volk vom neuen Präsidenten Aufrichtigkeit, Ehrlichkeit und Mut erwarte. Die Kurden hoffen mehr als irgendjemand sonst darauf, da sie von einer demokratischen Lösung am meisten profitieren werden. Europa ist nicht aufrichtig Yalcin kommentierte auch Europas fehlende Aufmerksamkeit, die sich daran zeigt, daß es keinen Druck auf die Türkei zur Lösung des kurdischen Problems ausübt. Die Türkei wurde unter der Bedingung, die Menschenrechte für die KurdInnen zu verbessern, als Beitrittskandidatin zur EU akzeptiert. Bisher hat sie das nicht getan. Europa sollte den Druck auf die Türkei erhöhen. Die Türkei sollte an einer Lösung ihres Menschenrechtsproblems arbeiten, um wirklich demokratischer zu werden, nicht nur um der Europäischen Union beitreten zu können. aus dem Englischen: isku |