Vorarlberg Online 22.4.2000

Kurden-Konflikt

In der Türkei wollen 50.000 Familien, die ihre Dörfer wegen der Kämpfe zwischen Militär und kurdischen PKK- Separatisten verlassen mussten oder vertrieben wurden, zurück in ihre Heimat.

Wie die im Internet verbreitete kurdische Zeitung "Özgür Politika" am Freitag berichtete, haben sich die Familien unter anderem bei der kurdischen Demokratie-Partei des Volkes (Hadep) und den Provinzverwaltungen gemeldet.

Angebote vom Staat, an anderen Orten in neue Siedlungen zu ziehen, lehnten die meisten der etwa 400.000 Rückkehrwilligen ab, hieß es. Bei Kämpfen zwischen der türkischen Armee und der verbotenen Arbeiterpartei Kurdistans (PKK) sind in den vergangenen 16 Jahren nach türkischen Angaben mehr als 32.000 Menschen ums Leben gekommen. Hunderttausende Menschen, zumeist Kurden, flüchteten vor den Kämpfen oder wurden von der Armee aus den Dörfern vertrieben. Das Militär wandte diese Taktik an, um die PKK-Separatisten von jeglichen Unterkunfts- oder Verpflegungsmöglichkeiten abzuschneiden.

Mittlerweile hat die PKK ihren Kampf gegen den türkischen Staat weitgehend eingestellt. Der im Anfang 1999 festgenommene und später zum Tode verurteilte PKK-Chef Abdullah Öcalan hatte an seine Kämpfer appelliert, sich aus der Türkei zurückzuziehen.