Der Landbote (CH) 25.4.2000 GRÜNES LICHT FÜR ZUSAMMENARBEIT Private Firma betreut Asyl-Suchende Wie bereits in anderen Zürcher Gemeinden wird nun auch in Rümlang die Betreuung von Asyl Suchenden der privaten Firma ORS Service AG über- tragen. Die bisherigen Erfahrungen sind positiv. PATRICK HAAS Rita Rauper, Präsidentin der Sozialbehörde Oberglatt, beschreibt die ersten Erfahrungen der Zusammenarbeit mit der ORS Service AG (Organisation für Regie und Service) als sehr gut. Ihre Gemeinde hat bereits im Oktober des vergangenen Jahres die Betreuung der Asyl Suchenden der privaten Firma übergeben. Diese «kümmere sich nun zur «besten Zufriedenheit» um alle anfallenden Aufgaben. Dem Oberglatter Vorbild folgt nun auch die benachbarte Gemeinde Rümlang. Auf Grund der grossen Arbeitsbelastung der Fürsorgebehörde vor allem im letzten Jahr suchte man nach neuen Organisationsformen. «Durch einen Zeitungsartikel bin ich auf die Firma ORS aufmerksam geworden», erzählt Paul Grünenwald, Vorsteher der örtlichen Fürsorgebehörde. Darauf habe er sofort den Gemeinderat kontaktiert, der nun kürzlich für das Projekt grünes Licht gegeben hat. Nachlassender Druck Der Entschluss zur Zusammenarbeit mit der ORS sei unter dem Eindruck der hohen Zahlen der Asyl Suchenden gefallen. Mittlerweile habe der «Druck auf die Gemeinden aber stark nachgelassen», da viele Personen aus dem ehemaligen Ex-Jugoslawien in ihre Heimat zurückgekehrt seien. Rümlang betreut derzeit rund 16 Asyl Suchende, im letzten Sommer war es noch etwa das Dreifache. Die Situation habe sich «unerwartet schnell entschärft», meint Grünenwald. Die Lage könne sich aber schon in kurzer Zeit wieder ändern. Vor der Unterzeichnung müsse der Vertrag deshalb noch angepasst werden. Zu den Details wollte sich Grünenwald aber nicht äussern. ORS mietet Räumlichkeiten Die Gemeinde Rümlang wird der Firma ORS die Räumlichkeiten an der Zelgli-, Heuel- und Ifangstrasse zur Miete überlassen. Personelle Änderungen sind keine notwendig. «Teilweise kann die ORS das Personal von der Gemeinde übernehmen, in unserem Falle war das aber nicht notwendig», erklärt Grünenwald. Für die Gemeinde entstehen mit der Änderung keine Mehrkosten, da sie für ihre Arbeit vom Bund entschädigt wird. Wie die Chefin der Abteilung Finanzen und Planung der Asylfürsorge des Kantons Zürich, Barbara Zinggeler, auf Anfrage erklärte, handle es sich bei der Betreuung durch Dritte um nichts Neues. Bereits seit zwei Jahren kümmere sich die ORS im Kanton um Asyl Suchende. Die Idee dahinter sei, die Betreuungsaufgabe professionellen Trägern zu überlassen. Neben der ORS betreut auch noch die Asylkoordination Winterthur und die Asylorganisation Zürich die Flüchtlinge, beide sind aber Abteilungen der städtischen Sozialämter. Die ORS ist damit die einzige Privatfirma im Asylbereich. Eine Tochterfirma der ORS, die OSP (Organisation für spezialisierte Personaldienstleistungen), hat sich zudem auf die Betreuung von Strafgefangenen spezialisiert. Auch Zinggeler bezeichnet die Erfahrungen mit der Firma als gut. |