Hamburger Abendblatt, 29.4.2000 Spekulationen um Panzer-Deal mit der Türkei Ankara zögert - warum? Berlin - Die Türkei verschiebt einem Pressebericht zufolge die
Entscheidung über den geplanten Kauf von 1000 Kampfpanzern. Die
Zeitung "Turkish Daily News" berichtete, das 14-Milliarden-Mark-Projekt,
um das sich auch die deutsche Rüstungsindustrie bemüht, soll
um mindestens vier Monate verschoben werden. Möglicherweise falle
die Entscheidung erst Anfang kommenden Jahres. Dem Zeitungsbericht zufolge
soll Berlin selbst die Türkei wegen der umstrittenen Lieferung
gebeten haben, die Entscheidung zu verschieben. In der Hauptstadt wird
gemutmaßt, dass die Bitte um Verschiebung der türkischen
Entscheidung aus dem Auswärtigen Amt kommen könne. Das klingt
logisch: Außenminister Jochka Fischer (Grüne) kann nicht
daran interessiert sein, dass sich die Türkei mit ihrem Beschluss,
deutsche Panzer kaufen zu wollen, noch vor der Landtagswahl in Nordrhein-Westfalen
meldet. Das könnte die Sympatisanten von Bündnis 90/Die Grünen
womöglich abschrecken, "ihre" grüne Partei zu wählen. |