Tagblatt (CH), 3.5.2000 Stichwort: Juden in Iran Seit mehr als 2500 Jahren leben Juden in Iran. Die ersten jüdischen Kolonien enstanden im 8. Jahrhundert v. Chr. Im Jahre 539 v. Chr. liess Kyros der Grosse nach der Einnahme von Babylon die Exilierten heimkehren. Die Tatsache, dass es Perser waren, die den Juden die Wiedergeburt als geschlossenes Volk ermöglichten, wird im «Jüdischen Zentralkomitee von Teheran» besonders hervorgehoben. Bis Mitte der 50er-Jahre lebten nach Angaben von Elias Eliasser, dem jüdischen Parlamentsabgeordneten in Teheran, auch im iranischen Kurdistan noch 7000 Juden. Heute seien es noch 300. Zwischen 10 000 und 15 000 sind heute in Teheran, 7000 in Schiraz und 4000 in Isfahan. Die Juden könnten ihre Religion unbeheilligt ausüben. Auch Hebräisch-Unterricht werde gestattet. Er findet meist am Freitag in den Synagogen statt. An jüdisches Scheidungs-und Eherecht halten sich auch islamische Gerichte, die jedoch im Erbfall nicht-moslemische Erben ausschliessen. Das hat dazu geführt, dass es praktisch keine Mischehen mehr gibt. Nach der Revolution wurden einige iranische Juden als Agenten Israels verhaftet und hingerichtet. Aus politischen Gründen waren bis Anfang des vergangenen Jahres keine Juden inhaftiert.M.Wr.
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