web.de, 03.05.2000 13:56 Todesurteil gegen Chef der Marionettenregierung in Kuwait Von Irakern nach der Invasion eingesetzt Kuwait (AP) Zehn Jahre nach der irakischen Invasion in Kuwait ist der Chef der damals eingesetzten Marionettenregierung zum Tode verurteilt worden. Ein Strafgericht in der Stadt Kuwait verurteilte den 41-jährigen Alaa Hussein am Mittwoch wegen Hochverrats. Hussein lebte bisher mit seiner Familie in Irak, der Türkei und Norwegen. Obwohl er 1993 in Abwesenheit zum Tode verurteilt wurde, kehrte er Anfang dieses Jahres nach Kuwait zurück, um vor Gericht seine Unschuld zu beweisen. Der Angeklagte brach während des Prozesses mehrmals in Tränen aus. Er machte geltend, dass die Iraker ihn getötet hätten, wenn er ihre Anweisung zur Bildung einer Regierung nicht befolgt hätte. Die irakischen Besetzer hatten Hussein aus mehreren hundert Kuwaitern ausgewählt, die am ersten Tag der Invasion im August 1990 als Kriegsgefangene festgesetzt wurden. Auch andere Mitglieder der von Irak eingesetzten «Interimsregierung» waren Kriegsgefangene. Husseins Verteidiger sagte, sein Mandat sei im Umgang mit den Irakern vielleicht ein Feigling gewesen. Den Tod verdiene er deswegen aber nicht. Die Strafe soll am Galgen vollstreckt werden. Hussein kann noch Berufung gegen das Urteil einlegen.
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